Bopp

[614] Bopp, Eduard Franz, wurde 1791 zu Mainz geb., von Windischmann früh für orientalische Sprachen und Literatur gewonnen, studirte dieselben seit 1812 mit Unterstützung des Königs von Bayern in Paris. London und Göttingen und wurde 1821 Professor der orientalischen Literatur in Berlin. Er war der erste, welcher dem Studium des Sanskrit durch strengwissenschaftliche Behandlung Eingang verschaffte und Gesetze einer Vergleichung der Sprachen, besonders der indogermanischen, aufstellte. Schrieb »über das Conjugationssystem der Sanskritsprache« (Frankfurt 1816); deutsche (Berlin 1827) und lateinische (ebendas. 1829–32); kritische (ebendas. 1834) u. vergleichende Grammatiken des Sanskrit; außerdem gab er Sanskrittexte heraus, zuerst: Srimahabharate Nalopakhajanam (lateinisch mit Noten, London und Paris 1820); dann: Ardschuras Reise zu Indras Himmel nebst anderen Episoden des Mahabharat, metrisch übersetzt mit Noten (Berlin 1824); Nalas u. Damajanti (ebendas. 1832); Nalas (ebendas. 1838); über die celtischen Sprachen (1853); über die Verwandtschaft der malaiischpolynesischen Sprachen mit den indogermanischen (1841).

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 614.
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