Cambridge [1]

[767] Cambridge (Kehmbritsch), Camboritum oder Cantabrigia der Römer. Stadt der gleichnamigen Grafschaft, am Cam, 44 M. nordöstl. von London, 25000 E., berühmte Messe, in der Umgegend trefflicher Safran und Butter. Weltbekannt durch ihre Hochschule, welche 5 Mönchen aus dem französ. Kloster Evroul, die nach den verheerenden Dänenkriegen (1010) hier das Trivium und Quadrivium lehrten, sowie Heinrich I. (1101–1135) ihre Entstehung und Eduard I. (1274–1307) ihre der Pariser Universität nachgebildete Verfassung verdankt, deren Grundzüge sich von 1280 bis heute erhielten. Die eine prachtvolle Stadt für sich bildende Hochschule besteht aus 13 Colleges, unter denen das Trinityc. am berühmtesten wurde, das Kingsc. eine im gothischen Styl erbaute Kapelle besitzt, deren Größe und Schönheit in England kaum ihres gleichen hat, 4 Halls u.s.w. und der aus sämmtlichen Doctoren u. Magistern zusammengesetzte Senat sendet wie die Stadt 2 Abgeordnete ins Parlament. 1613 hier 2200, 1824 aber 4489, gegenwärtig durchschnittlich 5000 Studierende. C., Hauptstadt der Grafschaft [767] Middleessex, Staat Massachusets, liegt am Charlesflusse, ist durch Brücken mit Boston und Charlestown verbunden, hat 15400 E. und die älteste Universität Nordamerikas, ein schwaches Abbild ihrer altengl. Namensschwester mit etwa 30 bis 35 Professoren (in neuester Zeit Agassiz) und 3–400 Zuhörern; lat. Schule, Arsenal, 6000 E.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 767-768.
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