Carus [1]

[17] Carus, Karl Gustav, Medicinalrath und Leibarzt des Königs von Sachsen, sehr verdienter medicinischer, naturhistorischer und philosophischer Schriftsteller, geb. 1789 zu Leipzig, besuchte daselbst die Thomasschule und seit 1804 die Universität, wo er sich, angezogen durch anatomische Vorlesungen, bald für das Studium der Medicin entschied. 1811 trat er als Privatdocent in Leipzig auf mit Vorlesungen über vergleichende Anatomie; 1814 wurde er nach Dresden berufen als Professor und Director der geburtshilflichen Klinik; 1827 ward er Leibarzt des Königs, Hof- und Medicinalrath, und machte als Begleiter des Prinzen Friedrich August Reisen nach der Schweiz, Italien, England und Schottland. 1833 wurde ihm von der Akademie zu Paris der Preis zuerkannt [17] für seine Entdeckung des Blutkreislaufs der Insekten und für seine Beiträge zur Entwicklungsgeschichte der Thiere. – Von seinen Schriften sind besonders zu erwähnen: »Lehrbuch der Zootomie« 18182. Aufl. 1834; »Lehrbuch der Gynäkologie« 2 Bde. 1820, 3. Aufl. 1838; »Ueber den Kreislauf der Insekten« 1827; »Grundzüge der vergleichenden Anatomie und Physiologie« 3 Bde. 1828; »Vorlesungen über Psychologie« 1831; »System der Physiologie« 2. Aufl. 1847–49; »Grundzüge einer neuen Kranioskopie« 1841; »Göthe, zu dessen näherem Verständniß« 1843; »Psyche. Zur Entwicklungsgeschichte der Seele« 2. Aufl. 1851; »Physis, zur Geschichte des leiblichen Lebens« 1851; »Symbolik der menschlichen Gestalt« 1853; »Die Proportionslehre der menschlichen Gestalt« 1853. Auch in der Landschaftsmalerei hat sich C. mit vielem Glück versucht u. »Briefe über Landschaftsmalerei« geschrieben.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 17-18.
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