Symbolik

[389] Symbolik, griech.-deutsch, die Lehre, Symbole darzustellen und auszulegen; dann bezeichnet S. eine erst in unserm Jahrh. aufgekommene u. an die Stelle der alten theologischen Polemik getretene Wissenschaft, nämlich die wissenschaftliche (historisch-dogmatische) Darstellung und Vergleichung der Unterscheidungslehren zwischen den christlichen Confessionen, insoweit dieselben in symbolischen Schriften niedergelegt wurden. Durch Planck angeregt behandelten die S. zuerst Marheineke, der ihr auch den Namen gab, dann die Protestanten Winer, Clausen, Baur, Tafel, Köllner, Guerike, unter den Katholiken ist der erste u. classische S.er A. Möhler gewesen, ihm folgten Hilgers u. Buchmann. – Creuzers S. hat einen religionsphilosophischen Charakter, mit den Rechtssymbolen befaßt sich die Rechtsgeschichte jedes Volkes, mit den gottesdienstlichen die Liturgik (s. Liturgie).

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 389.
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