Castrén

[29] Castrén, Mathias Alexander, geb. 1813 im Kirchspiel Gerwola in Finnland, machte sich die Erforschung der finnischen Sprachen und Volkseigenthümlichkeiten zur Aufgabe seines Lebens, unternahm deßhalb ausgedehnte Reisen, 1838 nach dem finnischen Lappland, 1840 durch Karelien, 1841–44 durch den höchsten Norden Europas und Rußlands; seine mühseligste u. an Erfolgen reichste Reise aber war die durch die sämmtlichen Gouvernements Sibiriens, 1845–49. Nach seiner Rückkehr ward er 1851 Prof. der finnischen Sprache und Literatur zu Helsingfors, wo er 1852 st. Von seinen Arbeiten sind besonders zu erwähnen: »Elementa grammaticae Syrjaenae« Helsingf. 1844; »Elementa grammaticae Tscheremissae« 1845; »Versuch einer ostjäkischen Sprachlehre« 1849. Seine Reiseberichte erschienen erst nach seinem Tode, gesammelt in den »Resor i Norden« Bd. I., Hels. 1853, deutsch von Schiefner, Petersburg 1853 und von Helmsen Leipzig 1853. Mit Bearbeitung seiner andern Sammlungen sind von der Petersburger Akademie Schiefner und Böhtlingk beauftragt.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 29.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika