Cordova [1]

[211] Cordova, Provinz des span. Königreichs Andalusien, 195 □M. groß mit 350000 E.; C., Hauptstadt der Prov., am Quadalquivir, ehemals mit mehr als 300000, jetzt mit 57000 E., einiger Industrie in Posamentier-, Leder- u. Wollenwaaren; C. ist Bischofssitz, die prachtvolle Kathedrale war ehemals maurische Hauptmoschee. C. ist das röm. Corduba, eine blühende Kolonie, Geburtsort der beiden Seneca und des Lucanus, wurde später gothische Residenz und Bischofssitz. 711 fiel es in die Hände der Mauren und wurde Residenz der span. Ommajhaden; damals soll es 1 Mill. Einw., 600 Moscheen und 900 öffentliche Bäder gehabt haben; der arab. Philosoph Averrhoes wurde hier geb. 1236 nahmen es die Castilier ein; 1589 wurde C. durch ein Erdbeben verwüstet, sank seitdem immer mehr und wurde durch die letzten Bürgerkriege auf seine jetzige Verödung heruntergebracht, die nur durch den bedeutenden Pferdemarkt unterbrochen wird. C., Hauptstadt der gleichnamigen Provinz in den La Plata-Staaten, am Pucara und Primero, Bischofssitz und Universität mit 14000 E., Maulthierhandel. C., Hauptstadt des gleichnamigen Partido im mexikanischen Staate Vera Cruz, mit 6000 E.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 211.
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