Dachs

[260] Dachs (Meles), ein Säugethier aus der Ordnung der Raubthiere, Unterordnung reißende Thiere. Die einzige Art ist der gemeine D., M. Taxus (denn der nordamerikan., M. Hudsonius, unterscheidet sich kaum von ihm). Er hat Aehnlichkeit mit dem Bären, ist wie dieser Sohlengänger, aber von gedrungenerem Körperbau und mit einer Drüse unter dem Schwanze, welche eine stinkende Feuchtigkeit absondert. Kopf spitzig, Füße mit starken Klauen zum Graben, Pelz rauhhaarig, oben graugelb, unten schwarz, mit weißem Streif über den Kopf. Er erreicht eine Länge von 21/2ʼ und ein Gewicht von 30 Pfd. u. mehr; in Europa, Asien und Nordamerika. Er ist ein träges, einsames und mißtrauisches Thier, das den ganzen Tag in seinem selbstgegrabenen Baue lebt, und nur nachts auf Nahrung ausgeht, welche in Wurzeln, Früchten, Mäusen, Schlangen, Geflügel, jungen Hafen und Eiern besteht. Den Winter verschläft er, geht aber bei gelinder Witterung zuweilen aus, um zu saufen. Das Weibchen wirst im Februar 3–5 Jungen, die sich leicht zähmen lassen. Sein Fleisch wird gegessen, ist aber widrig süßlich, sein Fell dient zu Ueberzügen von Koffern, und die längeren Rückenhaare zu Pinseln.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 260.
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