Decubitus

[301] Decubitus, das Aufliegen bei Kranken; es bildet sich durch den anhaltenden Druck auf eine Hautstelle daselbst eine begränzte rosenartige Entzündung, die oft schnell in ein brandiges Geschwür übergeht (Brand durch Aufliegen), nicht selten mit großer Zerstörung der Weichtheile, besonders bei Fortdauer des Drucks u. großem Schwächezustand des Kranken. Am häufigsten erscheint der D. in der Kreuzgegend, dann am Rücken, Ellbogen, Fersen etc. Verhütet wird das Uebel durch fleißige Erneuerung des Bettes, Vermeiden von Kälte, durch Reinlichkeit, Matratze, Rehfell, fleißiges Waschen mit kaltem Wasser, Wasser mit Branntwein, Bleiwasser, Kampherspiritus etc. Ist der Theil schon geröthet, so hilft Hochlegen desselben durch Unterschieben von mit Roßhaar gepolsterten Ringen, Fomentationen mit Bleiwasser, Salbe von Eiweiß mit Kampher; bei schon eingetretener Verschwärung Verbinden mit Blei- oder Zinksalben, besonders aber mit Gerbstoffblei, und hat sich schon eine Brandkruste gebildet, so Auflegen von Kataplasmen, um ihre Abstoßung zu befördern, und Verbinden des zurückbleibenden Geschwürs mit Unguent. basilicum, Unguent. de styrace etc.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 301.
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