Delft

[312] Delft, niederländ. Stadt in der Provinz Südholland, Bezirk Rotterdam, an der Schie, ziemlich regelmäßig gebaut, mit vielen Kanälen, 18000 E., 8 Kirchen, darunter die Alte Kirche aus dem 11. Jahrh., mit den Denkmälern des van Tromp und Peter Hein, sowie Leuwenhoeks und die Neue Kirche, aus dem 14. Jahrh., mit 300' hohem Thurme, berühmtem Glockenspiel und den Denkmälern von Wilhelm von Oranien und Hugo Grotius; das Stadthaus mit trefflichen Gemälden, das Zeughaus. Die Stadt hat eine Artillerie-, Ingenieur- und Marineschule, Akademie für Handel und Gewerbe, Fabriken in Porzellan, Tuch, Seife, Tapeten, Decken, mathematischen Instrumenten, Branntweinbrennereien, Bierbrauereien. Erbaut wurde D. im 11. Jahrh. von Herzog Gottfried von Lothringen und kam dann an die Grafen von Holland. Zerstörung von D. durch Pulverexplosion 1654. Geburtsort des Hugo Grotius u. der Maler Jakob u. Wilhelm D. – D.er Religionsgesellschaft, s. Christo sacrum. – D.shaven, durch einen Kanal mit D. verbunden, an der Maas, 3500 E., Schiffahrt u. Fischfang. – D.land, fruchtbarer Landstrich zwischen Rhynland, Schieland, der Maas und dem Meere.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 312.
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