[406] Disputation (vom latein. disputare, verschiedener Meinung sein), Streit, besonders der gelehrte Streit, näher die nach Regeln geordnete Erörterung über streitige oder bestreitbare Punkte der Wissenschaft, welche auf Hochschulen u. häufig noch in latein. Sprache bei Ertheilung des Doktorgrades, im philologischen Seminar u.s.f. üblich ist. Einer stellt als Respondent u. Defendent (Antwortgeber u. Vertheidiger) einen Streit- oder Disputirsatz auf, einer oder mehre [406] fechten als Opponenten (Widersacher) denselben an, das Concediren und Negieren (Zugeben und Leugnen) aber dauert, bis der Präses (Vorsteher), gewöhnlich ein academischer Lehrer, das Ergebniß des Ganzen zusammenfaßt u. ausspricht; Disputatoria, Streitsätze, dann minder geregelte D.en, den Conversatorien, gelehrten Unterredungen entsprechend; disputiren, streiten, besonders einen Streit über gelehrte oder politische Dinge führen.