[428] Donatisten, Name einer Sekte, welche besonders Afrika über 100 Jahre mit Gräueln und Blut erfüllte. An die Ungiltigkeit der Ketzertaufe anknüpfend, regte gelegentlich der Wahl des Diakonen Cäcilian zum Bischof von Karthago dessen Gegenpartei 311 die Frage an, ob unsittliche Priester die Sakramente giltig spenden könnten und ob schwere Sünder in der Kirche geduldet werden dürften. Cäcilian erhielt unter dem Vorgeben, er habe seine Ordination von einem Traditoren (d.h. Auslieferer heiliger Gefäße u. Bücher während der Christenverfolgung) empfangen, an Majorin einen Gegenbischof. In Rom und Karthago u. 314 auf einer großen Synode zu Arles wurde Cäcilian für rechtmäßig eingesetzt erklärt, allein seine Gegner lieferten das erste Beispiel einer bischöflichen Appellation an die weltliche Behörde u. erhielten durch Majorins Nachfolger, Donatus, ein talentvolles Haupt und ihren Namen D. Der Kaiser ließ 316 die Sache nochmals in Mailand untersuchen, die D. erhielten abermals Unrecht und strenge Gesetze erzeugten solche Gährung, daß Konstantin dieselben zurücknahm. Constans verfuhr 337 sehr streng, rief aber dadurch die Circumcellionen ins Leben, mauritanische und numidische Pöbelschaaren, die sich Agonisten u. Soldaten Christi nannten, auf dem Lande herumzogen, Gewaltthätigkeiten verübten und als die Militärmacht gegen sie einschritt mit Wuth nach dem Martyrertod strebten. Julian schützte die D., von seinen Nachfolgern wurden sie wieder durch strenge Gesetze eingeschränkt und zugleich zerfielen sie selbst in viele Parteien, die einander bitter anfeindeten. Augustin besiegte die D. wissenschaftlich, indem er den Begriff der wahren Kirche aufstellte u. zwischen der sichtbaren und unsichtbaren richtig unterschied, Kaiser Honorius aber erließ 404 und 411 gegen sie harte Gesetze; doch erlosch die Sekte erst allmälig durch die Vandalen und gänzlich durch die Saracenen.