[577] Epikur, geb. 342 v. Chr. bei Athen oder auf Samos, eröffnete zuerst in Lampsakus, alsdann in Athen, eine philosophische Schule, welcher er bis zu seinem Tode 271 vorstand. Die besten Zeugen u. der Geist seiner Lehre machen es glaubwürdig, daß er ein nach den Begriffen der Alten durchaus sittlicher Mann war; seine Schüler bildeten eine Genossenschaft von Freunden, ähnlich der pythagoräischen, doch ohne Gütergemeinschaft, u. erst später konnte man von den »Schweinen des E.« erzählen. Er schrieb 300 Schriften, doch ist er beinahe nur durch die häufig entstellten Berichte anderer Schriftsteller bekannt, namentlich hat Diogenes Laertius 3 Briefe und 24 moral. Aussprüche von ihm erhalten. Die in Herkulanum gefundenen Bruchstücke des Werkes über die Natur befriedigten die Erwartungen keineswegs, nachdem sie Rosini, Neapel 1809 u. Orelli, Lpzg. 1818 u.a. herausgegeben. J. G. Schneider gab die 2 philos. Briefe des E. heraus, Lpzg. 1813. Epikuräer, der od. die Anhänger der Lehre des E., im modernen Sinne Genußmensch, Wollüstling. Die E.r schwuren um so mehr auf die Worte des Meisters, weil die Lehre aus inneren Gründen keine Weiterbildung, weit eher Ausartung zuließ. Der berühmteste und gelehrteste war Philodemus aus Gadara um 50 v. Chr.; sein Zeitgenosse Phädrus schrieb ein Werk, dessen Bruchstücke in Herkulanum gefunden wurden u. uns überzeugen, daß Cicero in der Schrift de natura deorum dasselbe oft wörtlich benützte. Epikuräisch, genußsüchtig, wollüstig, üppig.