Esterhazy von Galantha

[615] Esterhazy von Galantha, ungar. adelige Familie, führt ihren Stammbaum auf Paul Estoras, einen Abkömmling Attilas zurück, der 969 getauft wurde, die urkundlichen Nachrichten gehen aber nur bis 1238; 1584 veränderte Franz Zerhasi, bei seiner Ernennung zum Freiherrn von Galantha seinen Namen in E. Von seinen 3 Söhnen: Daniel, [615] Paul und Nikolaus wurden die 3 Linien: Czesneck, Altsohl (Zolyom) und Frakno oder Forchtenstein gestiftet. Die beiden erstern erlangten 1683 die gräfliche Würde und blühen in mehren Zweigen fort; die Forchtensteinische Linie erhielt unter Nikolaus II. 1626 die Grafenwürde; seine 2 jüngeren Söhne Paul und Franz stifteten die noch blühende gräfliche und fürstliche Linie. Die gräfliche theilt sich in die Zweige: E. Hallewyl, E. Dotis und E. Lanschitz. Stifter der fürstlichen Linie ist Paul IV. v. E., geb. 1635, gest. 1713, General der Cavalerie, Palatinus; für seine Treue u. Tapferkeit wurde er 1687 in den Reichsfürstenstand im Majorat erhoben. Fürst Nikolaus von E., geb. 1765, gest. 1833, diente wie seine nächsten Vorfahren als Soldat und Staatsmann und legte in Wien die berühmte E.sche Bibliothek und Gemäldesammlung an. Dessen Sohn Paul Anton E., geb. 11. März 1686, diente lange als Diplomate mit großer Auszeichnung; er besitzt als Majoratsherr in Ungarn 29 Herrschaften mit 21 Schlössern, 60 Marktflecken, 414 Dörfern und 207 Prädien, die Herrschaften Pottenstein und Schwarzbach in Niederösterreich und die Grafschaft Edelstetten in Bayern und ist einer der begütertsten Adeligen in Ungarn.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 615-616.
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