[552] Ungarn (Magyar Orszag, lat. Hungaria), Königreich, Kronland der österr. Monarchie, zwischen Niederösterreich, Mähren, Galizien, Siebenbürgen, der Wojewodina, Slavonien, Dalmatien, Kroatien u. Steyermark, umfaßt 3265 QM., ist im Norden von den Karpathen (s. d.), im Süden von den Ausläufern der norischen und karnischen Alpen erfüllt, enthält die kleine ungar. Tiefebene mit dem Neusiedlersee und dem Hansag (200 QM.), u. die große an der Donau und Theiß (über 1000 QM.) mit weiten Sümpfen, Mooren u. Haiden. Hauptfluß ist die Donau mit March, Waag, Neutra, Gran, Eipel, Theiß, Drau, Raab; unter den vielen Seen sind der Neusiedler- u. Plattensee die bedeutendsten; einige kleinere Seen enthalten viel Natron. Das Klima ist im Gebirge rauh, in den Tiefebenen wechselt große Hitze mit empfindlicher Kühle, im Ganzen ist es gemäßigt und der Vegetation sehr günstig. U. ist das von der Natur am reichsten ausgestattete Land Europas; es liefert: Gold, Silber, Quecksilber, Kupfer, Blei, Antimon, Kobalt, Tellur, Eisen, Salpeter, Stein- u. Quellsalz, Natron, Alaun, Schwefel, Asphalt, Steinkohlen, Opale, Berylle, Granaten, Sapphire und andere Edelsteine, Marmor und Alabaster; an Mineralquellen ist Ueberfluß. Holz mangelt nur den großen Ebenen; der meistens außerordentlich fruchtbare Boden erzeugt eine Fülle von Weizen, Mais u. anderem Getreide, Reps, Hanf, Flachs, Färbepflanzen, Tabak, edle Weine, Obst, selbst Baumwolle und Südfrüchte. Die Jagdthiere sind zahlreich; im Gebirge findet sich Raubwild, der Wolf auch in dem Röhricht des Stromthals; Sümpfe und Flüsse wimmeln von Wasservögeln, die Ebenen von Wachteln und Lerchen, auch findet sich der Trappe; an Fischen ist Ueberfluß; Blutigel sind ein bedeutender Ausfuhrartikel. Man zieht treffliches Rindvieh, dauerhafte Pferde, gemeine und veredelte Schafe, eine eigene Race Schweine, viel Geflügel, Bienen und Seidenraupen. Die Bevölkerung, die etwas über 8744000 Seelen beträgt, ist eine sehr gemischte; 1851 fanden sich in runden Zahlen: 3749000 Magyaren, meistens in der Tiefebene, vorzugsweise mit Ackerbau und Viehzucht beschäftigt; Slowacken 1656000, besonders im nordwestl. Gebirge, Deutsche 834000 an den Gränzen von Niederösterreich u. Steyermark, in den größeren Städten als Handwerker und Kaufleute; Walachen 538000, hauptsächlich im Südosten; Ruthenen 347000; Kroaten 82000; Slowenen 49000; Serben (Raizen) 20000; Illyrier 6000; Juden 323000; Zigeuner 47000. Der Religion nach schied sich die Bevölkerung 1851 in: 4233000 Katholiken u. 694000 unirte Griechen, 407000 nichtunirte Griechen, 743000 Lutheraner, 1453000 Reformirte. Der Gewerbsfleiß ist noch wenig entwickelt, auch der Handel hat bei weitem noch nicht den Umfang erreicht, zu welchem er durch den natürlichen Reichthum des Landes befähigt ist; in der neuesten Zeit sind jedoch durch die Dampfschiffahrt auf der Donau u. deren groß en Zuflüssen, durch den Bau von Eisenbahnen, die Ausbeutung der Steinkohlenlager, die Aufhebung der Zollschranken gegen die andern Länder der Monarchie solche Schritte geschehen, deren Erfolg ein glänzender sein muß. Seit 1849 ist U. in die 5 Verwaltungsbezirke Pesth, Ofen, Oedenburg, Preßburg, Kaschau u. Großwardein eingetheilt; sie zerfallen in Comitate (45), auch Stuhlbezirke. An der Spitze der Verwaltung steht der in Ofen residirende Militär- u. Civilgouverneur; an der Spitze eines Verwaltungsbezirks ein Vicepräsident mit einem Hofrath an der Seite. Für die Civiljurisdiction bestehen 5 Oberlandsgerichte: zu Pesth, Oedenburg, Preßburg, Eperies, Großwardein;[552] ihnen untergeordnet sind die Gerichtshöfe der Hauptstädte der 5 Verwaltungsbezirke (Landesgerichte) sowie die Comitatsgerichte. In militär. Beziehung bildet U. mit Siebenbürgen das 3. Obercommando. Kirchliche Eintheilung: Das Primat von U. ist bei dem Erzbischof von Gran; zu dieser Erzdiöcese gehören die Bisthümer Neutra, Fünfkirchen, Steinamanger, Raab, Weszprim, Waitzen, Stuhlweißenburg, Neusohl, Munkacz, Eperies u. das griech. Bisthum Großwardein; zu der Erzdiöcese Kolocza das lat. Bisthum Großwardein; zu der Erzdiöcese Erlau die Bisthümer Rosenau, Zips, Kaschau, Szathmar. U. hieß zur Zeit der Römer Pannonia u. wurde unter Augustus nach verzweifeltem Widerstande erobert und colonisirt. Zur Zeit der Völkerwanderung war es der Tummelplatz fast aller Barbaren, welche gegen Süd- und Westeuropa drängten u. gedrängt wurden: der Jazygen, Alanen, Gothen, Hunnen, Vandalen, Longobarden, Gepiden, Heruler, verschiedener Slaven, der Bulgaren, endlich der Avaren, die von Karl dem Gr. vernichtet wurden. Der finnische Stamm der Magyaren (von den Slaven Ugri, Jugri, von den deutschen Hunugaren, Hunnen genannt) wanderte allmälig (im 7. Jahrhundert) vom nördl. Ural in die Steppen Südrußlands u. von dort am Ende des 9. Jahrhunderts unter Almus u. Arpad an die Theiß und Donau, wo sie ein Reich gründeten. Noch 2 volle Jahrhunderte lebten sie als Halbnomaden im Sommer unter Zelten, erreichten in ihren jährlich wiederholten Raubzügen Frankreich und Piemont, die Nordsee und das Mittelmeer, bis sie durch die großen Niederlagen, welche sie von den Deutschen unter Heinrich I. und Otto I. erlitten, bewogen wurden, innerhalb ihrer Gränzen zu bleiben. Die Cultur U.s beginnt mit der Einführung des Christenthums durch König Stephan den Heiligen (997 bis 1038); er traf auch die Eintheilung des Reichs in Comitate (den deutschen Grafschaften nachgebildet), legte durch die Einberufung der Grafen (Obergespane) den Grund zu dem Reichstage, durch seine Gesetzgebung zu der bürgerlichen Ordnung. Durch die Eroberung des Landes und die Unterjochung der Bewohner sowie durch die aus Kriegszügen heimgebrachten Sklaven hatte auch U. eine Masse Leibeigener, es bestand auch ein zahlreicher u. mächtiger Adel, dennoch bildete sich in U. das Feudalwesen nie zu dem Grade aus, wie dies in den meisten germanischen u. slavischen Staaten der Fall war, sondern der Adel erhielt sich selbständig und auch die Freien behaupteten ihre Rechte. Die Civilisation beförderte besonders die deutsche Einwanderung (unter Geisa II., 1141 bis 1161, wanderten die Sachsen ein; vergl. Siebenbürgen); sie litt aber durch die vielen innern Kriege, am meisten durch den Einfall der Mongolen unter Bela IV. 1241, welche das ebene Land in eine menschenleere Wüste verwandelten; deßwegen rief der König deutsche u. slav. Colonisten in das Land u. gab den aus Bulgarien einwandernden Kumanen 8 Bezirke an der Theiß. Der Stamm Arpads erlosch 1301 mit Andreas III. u. 1307 erhielt Karl Robert von Anjou Neapel die Krone. Sein Sohn Ludwig I., der Gr. (134282), wurde auch König von Polen, unterwarf Dalmatien, Serbien, Bosnien u. die Walachei seiner Oberherrlichkeit; ihm folgte 1382 bis 1437 sein Schwiegersohn Sigismund, der seit 1410 auch die deutsche Kaiserkrone trug. Unruhen zerrütteten das Land, an die Türken gingen die östlichen Schutzstaaten, an Venedig Dalmatien verloren, doch verbesserte er die Rechtspflege u. gab dem Bürgerstand mehre Rechte. Sein Schwiegersohn Albrecht v. Oesterreich st. schon 1439; dessen nachgeborner Sohn Ladislaus wurde von Kaiser Friedrich III. erzogen u. der Polenkönig Ladislaus auf den Thron berufen, der 1414 in der Schlacht bei Warna gegen die Türken blieb; ihnen widerstand tapfer, wenn auch nicht immer glücklich, Johannes Hunyades (s. d.), der Reichsstatthalter; der junge König Ladislaus Posthumus st. 1457, Mathias Hunyades (Corvinus) schwang sich 1458 auf den Thron u. behauptete ihn bis zu seinem Tode 1490, schlug die Türken zurück, wendete sich jedoch mehr gegen Böhmen, Oesterreich und [553] Venedig. Ihm folgte der Böhmenkönig Ladislaus II. (14901526), dessen Regierung durch einen Bauernkrieg u. die unaufhörlichen Einfälle der Türken zu den unglücklichsten gehört; für seinen minderjährigen Sohn Ludwig II. regierten die Vormünder u. als er 16jährig gegen Sultan Soliman den Gr. auszog, verlor er den 29. Aug. 1526 bei Mohacz Schlacht u. Leben u. der größte Theil Ungarns blieb über 100 Jahre in türk. Gewalt. Dem rechtmäßigen König Ferdinand I. von Oesterreich machte der Woiwode Joh. Zapolya von Siebenbürgen die Krone streitig; dieser rief selbst den Sultan Soliman II. herbei, wurde dessen Vasall, fand aber doch 1538 für gut, einen Vertrag zu schließen, der nach seinem Tode von seinem Anhange gebrochen wurde; derselbe rief abermals den Sultan nach U. u. von 154070 dauerte der Krieg Ferdinands I. u. Max II. gegen die Türken u. Joh. Sigismund Zapolya II. fort. Da Siebenbürgen eigene Fürsten behielt, welche mit Hilfe der Unzufriedenen in U. u. der Türkei nach der Krone trachteten, da gleichzeitig durch das Eindringen der Reformation (als lutherische, calvinische und socinische) die Bevölkerung parteit wurde, blieb das Land der Schauplatz unaufhörlicher Kämpfe. 1608 erhielten die Protestanten Religionsfreiheit; sie schlossen sich aber 1619 dennoch an die protestantischen Rebellen in Böhmen, Mähren und Oesterreich an, Bethlen Gabor von Siebenbürgen wurde als König ausgerufen, doch gaben die Siege Tillys und Wallensteins dem Kaiser zuletzt das Uebergewicht (vergl. Bethlen Gabor) u. er behauptete es auch trotz vielfachem Glückwechsel gegenüber den Rakoczy, Apafi u. Tököly (s. diese Artikel) und deren türk. u. franz. Helfern. 1687 hob der Reichstag zu Preßburg das Wahlrecht der Stände auf u. anerkannte die Erblichkeit der Krone im Hause Habsburg, 1711 beendigte der Friede zu Szathmar die letzten Unruhen. Josephs II. Versuche stießen auf eine Opposition, die bis zum erklärten Widerstande ging, Leopold II. jedoch stellte den frühern Zustand wieder her und das ungar. Militär focht die großen Kriege rühmlich unter der kaiserlichen Fahne mit. Nach 1830 machte sich eine zunehmende Gährung merkbar; in der That war die Stellung Ungarns zur Gesammtmonarchie eine ganz abnorme: der Reichstag, aus der Tafel der Magnaten (die hohe Geistlichkeit u. der hohe Adel) u. der Stände (die Deputirten des Adels aus den Comitaten u. der 49 Freistädte) hatte die Gewalt eines Parlaments u. das Recht den Repräsentanten der Krone, den Palatin, aus 4 von der Krone vorgeschlagenen Magnaten zu wählen; der Adel wählte alle 3 Jahre (Restauration) die Comitatsmagistrate, mit denen er sich in öffentlichen Versammlungen (Congregationen) über provinzielle u. allgemeine Angelegenheit oft sehr stürmisch berieth. Die Güter des Adels waren unveräußerlich, nur in außerordentlichen Fällen besteuerbar (durch das von dem Reichstag votirte Subsidium), während Bürger und Bauer alle Lasten trugen; die Krone hatte das Regal der Münze, der Post, des Salzes, besaß Bergwerke, viel Grund u. Boden; eine Mauthlinie schied aber U. von der andern Monarchie, weil es keinen gemeinschaftlichen Staatshaushalt wollte. Das Land mußte in seiner Entwicklung vielfach zurückbleiben; man fühlte es, suchte aber das Heilmittel nicht in engerer Verbindung mit der Gesammtmonarchie, sondern in der Isolirung. Den rühmlichen Bestrebungen zur Hebung des einheimischen Gewerbfleißes, des Landbaus, des Unterrichts, zur Verbesserung der Lage der unteren Stände verschwisterte sich, begünstigt von dem magyar. Nationalstolze u. Haß gegen alles Deutsche, Widerstreben gegen den Einfluß der Regierung, Demonstrationen gegen einzelne Rechte der Kirche (gemischte Ehen), endlich die Einführung der magyar. Sprache als officieller Sprache für den ganzen Umfang des Königreichs. Von der damaligen Strömung des Zeitgeistes in Europa getragen, rückte diese Opposition Schritt für Schritt vorwärts, nahm immer entschiedener die Farbe der westlichen Revolutionstheorien an, erzwang ein Zugeständniß nach dem andern und als 1848 durch die Revolutionen in Wien u. Mailand die Monarchie in ihren [554] Grundfesten erschüttert wurde, verlangte der von Kossuth geleitete Reichstag ein eigenes Ministerium und erhielt es, so daß zwischen U. und der Gesammtmonarchie nur noch eine Personalunion stattgefunden hätte. Aber auch damit war es den Revolutionshäuptern nicht Ernst; sie wollten ein unabhängiges Reich und konnten nach den bisherigen Errungenschaften nichts anderes mehr wollen, denn ein U. mit eigener Regierung, eigenen Finanzen, eigenem Militär u. eigener Verwaltung mußte seinen eigenen Weg gehen, und konnte nicht mit der andern Monarchie durch Personalunion verbunden bleiben; nachdem die Opposition u. Revolution alle Gemeinschaft der Interessen mit den andern Ländern der Monarchie aufgehoben u. zerrissen hatte, mußte eine vollständige Losreißung erfolgen. Die nichtmagyarischen Nationalitäten sträubten sich gegen die gewaltthätige Magyarisirung und die Losreißung vom Kaiserreich, der Ban Jellachich von Kroatien widersetzte sich ihr mit den Waffen in der Hand u. als die kaiserl. Regierung ihre Getreuen nicht preisgeben u. die Losreißung vollenden helfen wollte, that die Revolutionspartei den letzten Schritt, indem sie den k. k. Commissär Grafen Lamberg auf der Brücke zwischen Ofen u. Pesth (28. Sept. 1848) ermorden u. in Wien einen neuen Aufruhr ausführen ließ. Fürst Windischgrätz, der die Revolutionäre in Prag u. Wien gebändigt und das ungar. Corps bei Schwechat geschlagen hatte, drang über Ofen bis Szolnock an der Theiß vor, während General Schlick siegreich von Kaschau herabrückte. Die kaiserl. Streitmacht war aber zu schwach, um gleichzeitig alle zum Aufruhr geneigten Städte und Landschaften zu besetzen u. zugleich gegen die großen Waffenplätze Komorn u. Peterwardein, so wie gegen die große ungar. Tiefebene zu operiren; das kriegerische magyar. Volk, welchem man den Glauben beigebracht hatte, der Kaiser u. König wolle was der ungar. Reichstag, der Krieg gegen U. sei das Werk einer feindseligen Partei, folgte dem Rufe zu den Waffen massenhaft u. erhielt in Görgei, Klapka etc. tüchtige Anführer. Im Frühjahr 1849 mußte sich das kaiserl. Heer nach schweren Kämpfen bis an die Gränze zurückziehen; nicht glücklicher war Jellachich gegen Peterwardein, Siebenbürgen aber wurde durch den Polen Bem fast ganz für die blutige Insurrection erobert. Im Uebermuthe über solche Erfolge, im Vertrauen auf die in Italien u. Deutschland graffirende Revolution und die Gunst des perfiden England warf Kossuth endlich die Maske weg und ließ den Reichstag zu Debreczin U. zur unabhängigen Republik u. sich selbst zum Präsidenten erklären (14. April); damit war aber auch der Wendepunkt eingetreten; das demokratisch republikanische Unwesen widerstrebte dem Geiste der Nation, es entstand Uneinigkeit im Reichstage und noch größere im Heerlager, wo die ungar. Anführer polnischen Generalen nicht gehorchen u. poln. Interessen nicht dienen wollten. Die Bedrohung Polens durch den ungar. Aufstand und der Versuch Kossuths die Türkei in den Kampf zu verwickeln, bestimmten Rußland, Oesterreich in seinem Kampfe gegen die Revolution zu unterstützen, um demselben ein schnelleres Ende zu bereiten. Ein russ. Corps unter Lüders half Bem aus Siebenbürgen treiben, die russ. Hauptarmee unter Paskewitsch drang langsam (Juni) vom Norden gegen die Donau vor, wo Haynau, von einer russ. Division unterstützt, Görgei schlug, in raschen Märschen unaufhaltsam gegen das Centrum des Landes vordrang u. durch den Sieg bei Temeswar (9. Aug.) den entscheidenden Schlag führte; denn nun stand Görgei zwischen Paskewitsch und Haynau u. mußte am 13. Aug. bei Vilagos capituliren, welchem Beispiele Peterwardein u. Komorn folgten. Bei der Neugestaltung der österr. Gesammtmonarchie hat auch U.s frühere Separatstellung aufhören müssen, und es gelten für dasselbe wie für jedes andere Kronland die allgemeinen Gesetze u. Einrichtungen des Kaiserstaats. (Vergl. die Schriften von Mailath, Engel; über 184849 Görgei, Klapka, Raming.)
Brockhaus-1809: Ungarn · Ungarn
DamenConvLex-1834: Theresia, Maria, Königin von Ungarn und Böhmen und Kaiserin von Oestreich · Ungarn · Anna von Ungarn · Maria, Königin von Ungarn
Pataky-1898: Maria, Königin von Ungarn
Pierer-1857: Ungarn [1] · Ungarn [2] · Schwarz-Ungarn · Nieder-Ungarn · Ober-Ungarn
Buchempfehlung
Schon der Titel, der auch damals kein geläufiges Synonym für »Autobiografie« war, zeigt den skurril humorvollen Stil des Autors Jean Paul, der in den letzten Jahren vor seiner Erblindung seine Jugenderinnerungen aufgeschrieben und in drei »Vorlesungen« angeordnet hat. »Ich bin ein Ich« stellt er dabei selbstbewußt fest.
56 Seiten, 3.80 Euro
Buchempfehlung
Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Für den dritten Band hat Michael Holzinger neun weitere Meistererzählungen aus dem Biedermeier zusammengefasst.
444 Seiten, 19.80 Euro