[188] Gustav I. (Wasa), geb. 1496, der erste König Schwedens aus dem Hause Wasa, mütterl. Seits von den Sture stammend, demnach mit den früheren königl. Linien verwandt und deßwegen Feind der Kalmarer Union, gegen welche seine ganze Verwandtschaft kämpfte u. größtentheils im Kriege od. auf dem Schafote unterging. Im J. 1519 entfloh er aus Dänemark, wohin er durch König Christian II. als Geisel gebracht worden war, landete in Schweden und [188] vertrieb die Dänen 1823 auch aus Stockholm, nachdem das Landvolk ihm längst zugefallen war. Den 6. Juni 1523 wurde er von dem schwed. Reichstage zum König gewählt, ließ sich aber erst 1528 krönen, nachdem er die Reformation eingeführt hatte. Dieser Schritt wurde ihm dadurch möglich, daß er dem Bürger- u. Bauernstande nur die Wahl zwischen höherer Besteurung oder Einwilligung in die Säcularisation des Kirchenguts ließ, dem Adel aber das Versprechen gab, derselbe dürfe die von seinen Vorfahren an Stifte vergabte Güter wieder an sich ziehen. Regierte mit Kraft bis 1560 u. stützte sich wesentlich auf den Bauern- und Bürgerstand; er hob die Privilegien der Hanseaten auf und schloß zu ihrem Nachtheile einen Handelsvertrag mit Holland.