[322] Höhenmessung, die Bestimmung der Höhe eines Punktes über einer Horizontalfläche. Das einfachste Verfahren hiebei ist die unmittelbare Messung mit dem Senkblei; wo dies nicht angeht, die trigonometrische od. die Anwendung des [322] Barometers und Thermometers. Die erstere beruht auf der Construirung eines Dreiecks. Man bestimmt eine gerade Linie in der Horizontalebene, und mißt an ihren Endpunkten die beiden Winkel, welche gerade Linien vom Auge des Beobachters nach dem Höhenpunkte mit der Horizontallinie bilden. Aus diesen 3 gegebenen Größen läßt sich die Höhe des Dreiecks, gleichbedeutend mit der Höhe des Höhenpunktes, berechnen. Noch einfacher geschieht dieses, wenn man die Horizontallinie bis dahin messen kann, wo sie von einer vom Höhenpunkte aus gezogenen senkrechten Linie geschnitten wird, indem man alsdann ein rechtwinkliges Dreieck erhält. Die Anwendung des Barometers und Thermometers zur H. beruht auf dem Umstand, daß die Atmosphäre immer mehr an Dichtigkeit verliert und einen um so geringern Druck ausübt, je höher man steigt, wobei entsprechend das Quecksilber im Barometer fallen muß. Pascal sprach zuerst diesen Gedanken aus, worauf Perrier die ersten Versuche anstellte. Da aber mit zunehmender Höhe die Luft immer kälter wird, so ist auch die Einwirkung der verschiedenen Temperatur auf die Dichtigkeit der Luft und des Quecksilbers in Rechnung zu bringen, worauf zuerst Deluc (s. d.) hinwies. Laplace entwarf sodann die Formel hiezu, welche Ramond verbesserte. Seitdem hat man zu den H.en mittelst Barometer und Thermometer genau berechnete Höhentafeln, so die von Bessel, Oltmans und Gauß.