Heliodor

[268] Heliodor, Name einiger griech. Schriftsteller, z.B. eines Beschreibers [268] der Kunstwerke Athens, eines Dichters über Goldmacherkunst u.s.w. Am berühmtesten wurde H. aus Emesa in Phönicien, Bischof von Trikka und Eiferer für die Ehelosigkeit der Priester gegen das Ende des 4. Jahrh. In den 10 B. der »Aethiopika« nämlich lieferte er den ältesten und zugleich besten der auf uns gekommenen griech. Romane. Derselbe schildert die Liebe des Theagenes u. der Chariklea mit großer Anmuth und Klarheit der Darstellung sowie mit seltener Fülle der Situationen u. Hoheit der Gesinnung. Als er 1534 zu Basel zum erstenmal herausgekommen, fand er einen Lobredner in Torquato Tasso und einen Nachahmer in Calderon. Herausgeg. von Mitscherlich, Zweibr. 1792–93, deutsch von Jakobs, Stuttg. 1837, 3 Bdchn.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 268-269.
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