[380] Hygrometer, Feuchtigkeitsmesser, Instrument zur Bestimmung der Feuchtigkeitsverhältnisse der Luft. Das Saußureʼsche H. besteht aus einem Menschenhaar, welches an einem Ende befestigt u. am andern um eine Rolle geschlungen ist, welche einen Zeiger trägt; durch die Verlängerung oder Verkürzung des Haares, je nach dem Grade der Feuchtigkeit, dreht sich der Zeiger nach der einen od. andern Richtung der hunderttheiligen Scala; 0 bezeichnet ganz trockene, 100 ganz feuchte Luft. Aehnlich ist das H. von Deluc, nur aus Fischbein bereitet. Genauer ist das H. von Daniell, indem es die absolute Menge der Feuchtigkeit angibt. Es beruht darauf, daß man aus Beobachtungen weiß, wie groß bei jeder Temperatur das Maximum der Spannkraft des in der Luft enthaltenen Dampfes ist. Es wird nun bei Versuchen mit diesem H. die Luft soweit erkältet (mittelst Verdampfen von Aether), bis sich die Feuchtigkeit in derselben am Instrumente niederschlägt; ein unmittelbar dabei angebrachtes Thermometer gibt die Kälte an, bei der dies geschah, sowie auch die, bei welcher der Niederschlag wieder verdunstet; das Mittel davon ist diejenige Temperatur, bei der sich der gerade in der Luft befindliche Wasserdampf im Maximum seiner Spannung befindet. u. aus diesem Temperaturgrade läßt sich dann die wirkliche Größe dieses Maximums und so die Menge der in der Luft vorhandenen Dämpfe oder Feuchtigkeit bestimmen. Noch einfacher geschieht dies mit dem Psychrometer von August. Von 2 neben einander befindlichen Thermometern wird die Kugel des einen stets feucht erhalten; in Folge der durch die Verdunstung bewirkten Kälte muß dieses niedriger stehen als das trockene Thermometer; die bewirkte Kälte ist aber um so größer, je rascher die Verdunstung geschieht, u. diese erfolgt um so rascher, je trockener die Luft ist. Aus der Differenz der beiden Thermometer läßt sich sodann der Grad der Feuchtigkeit der Luft berechnen.