Ionien

[431] Ionien, der Küstenstrich Kleinasiens zwischen den Flüssen Hermus u. Mäander, so genannt von den Joniern, welche um 1050 v. Chr. sich dort ansiedelten. Ihre 13 Städte (Phokäa, Smyrna, Klazomenä, Erythrä, Chalcis, Teus, Myonesus, Lebedus, Kolophon, Ephesus, Priene, Myus u. Miletus) hatten [431] eine lockere Bundesverfassung u. waren alle bedeutende Handelsorte. Sie behaupteten ihre Unabhängigkeit z. Theil gegen die lydischen Könige, mußten sich dem Perser Cyrus unterwerfen, versuchten 503–498 vor Chr. einen unglücklichen Aufstand, erhielten theilweise durch die Siege des Cimon ihre Freiheit wieder, wurden von Alexander d. Gr. erobert und gehorchten seitdem den jedesmaligen Beherrschern Kleinasiens. Noch unter den Römern blühten die meisten und gingen erst unter der byzantin. u. türk. Herrschaft zu Grunde, mit Ausnahme Smyrnas, das noch heute ein Haupthandelsplatz Vorderasiens ist.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 431-432.
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