[434] Irene, eine um 750 nach Chr. geb. Athenienserin von dunkler Abkunft, aber voll Schönheit, Geist und brennendem Ehrgeiz, wurde 769 die Gemahlin des bilderstürmenden Kaisers Leo, trat auf die Seite der Bilderfreunde, soll ihren Gemahl 780 vergiftet haben und that als Vormünderin ihres Sohnes Konstantin VI. Porphyrogenitus alles, um die Bilderfreunde ans Ruder zu bringen, namentlich trug sie bei, daß das 7. ökumen. Concil in Konstantinopel zusammenkam und die Bilderstürmer (s. Bilder, Bd. I. S. 537 ff.) verdammte. Als aber ihr Sohn, den sie wie einen Gefangenen gehalten und ihm eine Armenierin als Gemahlin aufgedrungen hatte, während er eine Tochter Kaiser Karls d. Gr. hätte haben können, sich in Verschwörungen gegen sie einließ, wurde sie 790 gestürzt, kam 792 abermals zur Mitregentschaft und ließ 797 ihrem Sohne die Augen ausstechen, st. jedoch 803 im Elend auf der Insel Lesbos, nachdem sie in der Verzweiflung 800 auf einen Heirathsantrag Karls d. Gr. eingegangen und 802 vom Schatzmeister Nicephorus abermals gestürzt worden war. Die Griechen feiern das Gedächtniß an I. als einer Heiligen am 15. August.