[571] Kaulbach, Wilhelm v., königl. Hofmaler und Director der Kunstakademie in München, einer der größten Maler [571] unserer Zeit, geb. 1805 zu Arolsen, bildete sich zu Düsseldorf unter Cornelius, durch den er später nach München kam. Er malte zuerst in den Arcaden, das Deckengemälde im Odeon, zu gleicher Zeit sein berühmt gewordenes Irrenhaus; hierauf 16 Wandgemälde im Palaste des Herzogs Max aus der Mythe von Amor und Psyche, im Königsbau die Darstellungen zu Klopstocks, Göthes und Wielands Gedichten, bis endlich seine weltberühmten Meisterwerke, die »Hunnenschlacht« (vollendet 1837) und die »Zerstörung Jerusalems« folgten. Neben diesen Arbeiten entwarf er Zeichnungen zu Göthes Faust und die höchst charakteristischen Darstellungen aus Reineke Fuchs. Seit 1847 arbeitet er abwechselnd in Berlin und München, dort historische Wandgemälde im neuen Museum, großartig wie alle seine Arbeiten, darunter besonders der Thurmbau zu Babel, hier Frescogemälde in der neuen Pinakothek.