Ludwig I. [3]

[40] Ludwig I., König von Bayern, geb. 25. Aug. 1786, ältester Sohn des Königs Max Joseph, seit 1810 mit Therese von Sachsen-Hildburghausen vermählt, nahm als General an den Feldzügen von 1806 u. 1809 Theil, machte schon damals aus seiner deutschen Gesinnung kein Hehl und widmete sich als Kronprinz besonders historischen u. ästhetischen Studien. Als König (seit 1825) führte er ein Ersparungssystem ein, unter dem theilweise der Staat litt (Straßenbau, Kriegsmaterial etc., zu schwache Besetzung von Beamtencollegien), zeigte in seiner Haltung sowohl dem constitutionellen Liberalismus als dem kirchlichpolitischen Streben gegenüber mehrmaliges Schwanken, bereitete sich durch sein Verhältniß zu Lola Montes seit 1847 [40] ernstliche Schwierigkeiten, die sich im Febr. 1848 zu förmlichen Unruhen in München steigerten, dankte den 20. März zu Gunsten seines Sohnes Max II. ab, weil er die damals geforderten Concessionen mit gutem Gewissen nicht geben konnte. L. I. hat Gedichte und eine historische Schrift »Walhallas Genossen« herausgegeben; seine Unterstützung der Künste, seine Kunstsammlungen, die herrlichen Bauten, die auf seinen Befehl u. guten Theils auf seine Kosten ausgeführt wurden, sichern ihm den Dank der Nachwelt.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 40-41.
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