Maximilian I. [2]

[130] Maximilian I., auch der Große genannt, Kurfürst von Bayern, geb. den 17. April 1573 zu Landshut, wurde 1597 Herzog von Bayern, vollzog 1607 die Reichsacht gegen Donauwörth und behielt diese Stadt, weil sie die Kriegskosten nicht bezahlen konnte. Sein Herzogthum ordnete er während der Friedenszeit vortrefflich in jeder Beziehung, so daß kein Land verhältnißmäßig eine gleiche Heeresmacht und so blühende Finanzen aufweisen konnte. Da Oesterreich durch Rebellionen gelähmt war, so wurde er das Haupt der Liga, benahm sich dabei der Union gegenüber ebenso klug als entschlossen. Er unterstützte Ferdinand II. um einen ungeheuren Preis gegen den Usurpator der böhm. Krone, Friedrich V. von der Pfalz; als aber der Kaiser durch Wallenstein die Uebermacht in Deutschland zu erringen drohte, so legte ihm M. alle möglichen Hindernisse in den Weg und stürzte Wallenstein auf dem Regensburger Reichstage. Auf den späteren Gang des 30jährigen Krieges übte er keinen entscheidenden Einfluß mehr aus, da die Hauptrollen an Schweden und Frankreich übergingen; mit dem letzteren unterhandelte er aber immer insgeheim. Er erwarb für Bayern die Kurwürde, die Oberpfalz und die Grafschaft Cham und st. den 17. Sept. 1651 zu Ingolstadt.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 130.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: