Miniaturmalerei

[194] Miniaturmalerei, heißt eigentlich jede Malerei in sehr kleinen Bildern hauptsächlich aber jene, wobei die mit Gummi untermischten Wasserfarben bloß mit der Spitze des Pinsels aufgetragen (punktirt) werden, gewöhnlich auf Pergament oder Elfenbein. Diese Art Malerei wurde zuerst und schon sehr früh zur Ausschmückung von Handschriften namentlich Meßbüchern, angewendet, u. man hat solche aus irischen Klöstern noch aus dem 7. Jahrh. Von Irland aus gehend verbreitete sich dieser künstlerisch Gebrauch auch auf andere Länder, und hauptsächlich waren es Mönche, welche diese Kunst übten. Allgemein wurde die M. im 14. und 15. Jahrh. u. erreicht da ihre höchste Ausbildung, indem selbst die besten, namentlich niederländ. und [194] ital. Maler sie ausübten. Später durch den Holzschnitt u. Kupferstich verdrängt kam sie in Verfall, bis sie im 18. Jahrh. sich dem Porträt widmete u. von da an wieder sehr in Aufnahme kam.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 194-195.
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