[323] Neujahrsfest, das, wurde sehr früh bei allen gebildeteren Völkern gefeiert, bei den Hebräern sogar doppelt, nämlich als Anfangsfest des bürgerlichen Jahres am 1. Tag des 7. Monats (Tischri), auch Fest des Posaunenschalles genannt, weil die Priester dasselbe mit Posaunen anbliesen, dann als Anfangfest des Kirchenjahres, mit dem Monat Nisan (Aehrenmonat) beginnend. In der Christenheit wird das N. erst seit wenigen Jahrhunderten gleichzeitig am 1. Jänner gefeiert; früher war dies außer dem 1. Jänner hier an Ostern, dort an Weihnachten, anderorts wiederum am 1. oder 25. März u.s.w. der Fall. Die Christen feierten das N. ursprünglich im schroffen Gegensatz zu den heidnischen Saturnalien mit Fasten und Bittgängen, allein die lärmende Feier der Heiden erbte sich auch unter ihnen fort; heutzutage fällt das N. mit dem der Beschneidung Christi zusammen. Die Bedeutung der Ausdrücke: Neujahrsgeschenk, wunsch u. dgl. sind allerorts bekannt.