Oehlenschlager

[378] Oehlenschlager, Adam Gottlob, dän. Dichter, geb. 1779 zu Kopenhagen, aber aus Holstein stammend, zumeist in Deutschland (Halle, Berlin, Weimar) gebildet, an deutsche Dichter (Kotzebue und Iffland, Schiller und besonders an Göthe, zuletzt an die Romantiker) sich [378] anschließend und zu all dem seine Dichtungen selber deutsch bearbeitend. Er besuchte auch Frankreich u. Italien und wurde 1810 Professor der Aesthetik in Kopenhagen, wo er 1850 als Conferenzrath st. O. versuchte sich in vielen Richtungsarten, besonders in der dramatischen, erfuhr aber harte Urtheile (z.B. von Hillebrand), namentlich wurde ihm alles schöpferische Talent abgesprochen, seinen Stücken Eintönigkeit u. Verschwommenheit der Gesammtanlage und Charakterzeichnung vorgeworfen. O. begründete durch das Drama Aladdin od. die Wunderlampe (1803), Hakon Jarl (1805) sowie durch das Trauerspiel Correggio (1809) seinen Ruhm, den hinsichtlich der Schönheit und Gewandtheit der poetischen Sprache niemand bestreitet. Außerdem zahlreiche Luft- und Singspiele, Novellen, Märchen, die Insel Felsenburg. Gesammelte Werke, Breslau 1829, 1839 interessante Selbstbiographie (Leipzig 1850–51, 4 Bde.).

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 378-379.
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