Palmen [1]

[446] Palmen , Pflanzenfamilie aus der Klasse der Monokotyledonen, sehr reich an Arten, meistens Bäume der Tropenländer, mit langem, dünnem, meist astlosem Stamm, an dessen Ende die Blätter sitzen, die gefiedert oder fächerförmig sind. Der Blütenkolben erhebt sich zwischen den Blättern aus der Mitte des Stammes; die zahlreichen Früchte sind größtentheils nuß- oder pflaumenförmig. Die P. gehören zu den wichtigsten Pflanzen; ihre Stämme liefern Bau-n. Brennholz, die Blätter Bedachung und dienen selbst zum Papier; der durch Einschnitte gewonnene Saft gibt den Palmwein, die Oel-P. in Guinea das Palmöl, das den Talg ersetzt, die Corypha cerifera eine Art Wachs, die Dattel-, Cocos- u. Sagopalme (s. d.) etc. reichliche Nahrung. Die Cocospalme ist ursprünglich in Ostindien heimisch, wird 60' hoch, hat schwertartige, gefiederte, in Büscheln wachsende Blätter, in deren Mitte die nußartige Frucht, oft von der Größe eines Kindskopfs, aus blumenkohlartigen Blüten sich entwickelt. Der Inhalt derselben gibt ein kühlendes Getränk, verdichtet eine mandelartige fette Frucht (Cocosbutter), der Bast der Nuß Stricke, die Schale Gefäße, die Blätter Geflechte, die Blattknospen werden gegessen. (Martius »Genera et species palmarum«, München 1823–45.)

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 446.
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