Pupille od. Sehloch

[637] Pupille od. Sehloch nennt man die Oeffnung in der Regenbogenhaut des Auges (s. d.), durch welche das Licht zur Krystallinse gelangt. Ihre Weite hängt von der stärkern oder geringern Contraction der Regenbogenhaut ab als Folge stärkern oder schwächern Lichts; am größten ist sie in der Dunkelheit u. bei Verlust der Sehkraft. Ebenso hat die größere od. geringere Reizempfänglichkeit des Auges hierauf Einfluß, was besonders bei Gehirnkrankheiten auffallend ist. – Künstliche P.nbildung nennt man ein operatives Verfahren, wodurch eine in Folge von Krankheit od. ursprünglicher Mißbildung geschlossene P. geöffnet wird, indem man durch einen in die Hornhaut gemachten Einschnitt ein Stück aus der Regenbogenhaut ausschneidet, was zuerst 1728 der Engländer Cheselden ausführte.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 637.
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