Pupille

[699] Pupille (v. lat. Pupilla), Theil des Auges 1) A) f) aa); daher Pupillarhaut (Pupillaris membrana), das beim Embryo bis zum 7. od. 8. Monat die Pupille verschließende dünne Häutchen. Pupillenbildung (Formatio pupillae artificialis, Coromorphosis), chirurgisches Verfahren, wodurch, wenn bei in ursprünglicher Bildung od. durch spätere Krankheit verschlossener Pupille, od. nach vorn od. hinten verwachsener Iris (s. Synechie), od. bei, vor der Sehe liegenden Verdunkelungen u. Ausartungen der Hornhaut, das Sehen theilweise od. ganz zerstört ist, durch eine in der Iris gebildete neue od. bei Undurchsichtigkeit der Hornhaut im Mittelpunkte an einem, einer lichten Stelle derselben entsprechenden Punkte der Iris bewirkte Seitenöffnung derselben, das Sehen hergestellt wird. Sie ist nur dann ausführbar, wenn keine anderen Ursachen der Blindheit als Grauer od. Schwarzer Staar u. andere schlimme Augenübel zugleich vorhanden sind. Sie wird verrichtet: a) indem die Iris durch einen Stich od. einen einfachen, od. Kreuzschnitt getrennt wird (Coretomia, Coretotomia, Iridotomia), zugleich auch wohl den äußeren Rand der Iriswunde mit einem Häkchen (Coreoncion) durch die Wunde der Hornhaut od. Sklerotika hervorgezogen u. in dieser eingeklemmt wird (Corencleisis, Iridencleisis); b) indem ein Stück der Iris ausgeschnitten wird (Coréetomia, Iridectomia); c) indem ein Stück der Iris vom Ciliarkörper blos abgelöst (Coredialysis, Iridodialysis), od. zugleich theilweise od. ganz abgeschnitten (Corectomedialysis, Iridectomedialysis), od. auch in die Hornhaut od. Sklerotikawände eingeklemmt wird (Corectomencleisis, Iridectomencleisis); d) indem bei noch vorhandener Pupille deren Rand nach außen angezogen u. in die Hornhaut der Sklerotikawunde eingeklemmt wird (Coreparelcysis, Iridoparelcysis). Pupillensperre, s. Synizesis.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 699.
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