Robben

[737] Robben, Säugethiere aus der Ordnung der Ruderfüßler, zerfallen in 2 Gattungen, die eigentliche Robbe oder Seehund (Phoca), ohne äußeres Ohr, und die Ohrrobbe (Otaria), mit äußerem Ohr. Sie haben ganz das Gebiß der Raubthiere, runden Kopf, ähnlich dem des Hundes, große, mit einer Nickhaut versehene Augen mit ausdrucksvollem Blick u. zeigen viel Intelligenz. Die Nasenlöcher sind durch eine eigene Klappe während des Untertauchens verschließbar u. eine besondere Einrichtung im Kreislauf des Bluts ermöglicht ihnen langes Verweilen unterm Wasser. Die gemeine Robbe, Seehund, Seekalb (Phoca vitulina), gelblichgrau, braun gefleckt, mit Schnurrhaaren an der Schnauze, gegen 4–5' lang; die Bewohner der Polargegenden benutzen von ihr Fleisch, Thran, Fell, Knochen, die Sehnen u. Därme. – Die graue Robbe (Ph. grypus), bis 12' lang, an den irischen und schottischen Küsten. – Die Kappenrobbe (Ph. cristata), die Männchen mit einem Hautlappen am Vorderkopf, der kapuzenähnlich anschwellen kann. – Die Rüsselrobbe, Seeelephant (Ph. proboscidea), die größte Robbe, 20–25' lang, im ganzen Südmeere u. außerordentlich reich an Thran. – Die gemähnte Ohrrobbe, Seelöwe (Otaria jubata), rothgelb, 15–20' lang; im stillen Ocean. – Der Seebär (Otaria ursina), braun, wollhaarig, gegen 8' lang, im Norden des stillen Oceans.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 737.
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