Sabellianismus

[3] Sabellianismus, die Lehre des mit Paul von Samosata (s. d.) gleichzeitigen Sabellius, Presbyters in der Pentapolis in Nordafrika (250–260), welcher in Bezug auf die heilige Dreifaltigkeit erklärte: Vater, Sohn u. heiliger Geist seien keineswegs innere ewige Unterschiede in der einen göttlichen Substanz, denn dies führe zur Vielgötterei, sondern dieselben seien lediglich 3 äußere zeitliche Bezeichnungsweisen der göttlichen Monas od. Hypostase in ihrer verschiedenen Offenbarung u. Wirksamkeit auf die Welt. Diese in ihren Folgerungen das Christenthum vernichtende Meinung ward vorzüglich bekämpft vom Metropoliten Dionys von Alexandrien; die Sabellianer bestanden als Partei noch gegen das Ende des 4. Jahrh., zu A. Augustinus Zeit waren sie gänzlich verschwunden.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 3.
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