Sappho

[46] Sappho, griech. Dichterin auf Lesbos, Zeitgenossin des Pittakus, Alkäus und Solon, von deren Schicksal u. Sitten (ihre Liebe zu Phaon, der Sprung vom leukadischen Felsen etc.) viel gefabelt wird. Ueber ihr Leben weiß man so viel als nichts, von ihren Gedichten hat sich sehr wenig erhalten (am vollständigsten gesammelt in Bergks »Lyrici poëtae Graeci«), aber nach dem Urtheil der Alten ist sie der weibliche Homer. – Sie erfand das sapphische Versmaß (s. Strophe), 3 Verse, die mit einer trochäischen Dipodie beginnen, in den daktylischen Rhythmus übergehen, mit einer trochäischen Dipodie wieder schließen; nach 3 Versen kommt als Schluß der Strophe Dactylus u. Trochäe, Horaz setzt statt der trochäischen Dipodie Spondäus und beginnt die 2. Hälfte des Verses mit Anapäst.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 46.
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