Serviten

[193] Serviten, lat. servitae, Knechte der allerseligsten Jungfrau Maria, die Mitglieder eines Ordens, welcher im 13. Jahrh. aufkam, indem besonders auf Veranlassung des 1261 gest. Bonfiglio Monaldi, eines Kaufmanns zu Florenz, 1223 mehre reiche Kaufherren der Welt entsagten, ihr Vermögen wegschenkten und auf dem Monte Senatorio Kirchen und Zellen bauten, worin sie mit aller Strenge sich besonders dem Dienste der hl. Jungfrau und der Erinnerung an ihre Schmerzen weihten. Alexander IV. bestätigte 1255 die S., Martin V. (1417–1431) war ein großer Gönner derselben, durch wissenschaftliche Bestrebungen sicherte sich der Orden nachhaltige Kraft und besteht bis heute. Außer ansehnlichen Klöstern in Italien besitzt der S.-Orden besonders solche im Kaiserthum Oesterreich (Innsbruck, Wien, Pesth, Erlau) sowie in Bayern. Gelehrte S. waren der parteische Paul Sarpi (s. d.), der Alterthumsforscher Ferrari u.a.m.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 193.
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