Tischbein

[485] Tischbein, berühmte deutsche Malerfamilie. Joh. Heinr. T., der Aeltere, geb. 1722 zu Heyna in Hessen, bildete sich in Kassel, Paris und Italien, ward 1752 Cabinetsmaler des Landgrasen von Hessen-Kassel, Professor u. Director der Kunstakademie in Kassel, u. st. 1789. Den meisten Ruhm erwarben ihm seine historischen und mythologischen Gemälde, mit reicher Erfindung, correkter Zeichnung und schönem Colorit. Auch vier von seinen Brüdern waren gute Maler: Joh. Valentin T., Hofmaler in Hildburghausen, gest. 1767; Joh. Ant. T., gest. 1784 in Hamburg; Joh. Jak. T., geschickter Thier- und Landschaftsmaler, gest. 1791 zu Lübeck; Ant. Wilh. T., Hofmaler in Hanau, gest. 1804. – Joh. Heinr. Wilh. T., der Neapolitaner genannt, Neffe der Vorigen, geb. 1751 zu Heyna, besuchte Rom, lebte 1787 bis 99 in Neapel, wo er Director der Malerakademie wurde, hierauf in Hamburg u. Eutin, wo er 1829 starb. Außer seinen historischen Gemälden erwarb er sich besondern Ruhm durch mehre artistische Werke: »Têtes de différens animaux etc.«, 2 Bde., Neapel 1796, besonders aber »Homer, nach Antiken gezeichnet« Gött. 1801–4, Fortsetzung Stuttg. 1821–23. – Joh. Heinr. T., der Jüngere, Bruder des Vorigen, geb. 1742, gest. 1808 als Inspector der Galerie zu Kassel, war Kupferstecher u. bekannt durch seine »Abhandlung über die Aetzkunst«, Kassel 1808. – Joh. Friedr. Aug. T., Sohn des Johann Valentin, ausgezeichneter Portraitmaler, geb. 1750 zu Mastricht, Hofmaler in Arolsen, 1800 Kunstdirector der Akademie in Leipzig, st. 1812.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 485.
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