[535] Turenne (Türenn), Henri de la Tour d'Auvergne, Vicomte de, geb. 1611 zu Sedan, 2. Sohn des Herzogs von Bouillon, erlernte den Krieg in den Niederlanden unter seinem Oheim Moritz von Nassau, war 1634 frz. Maréchal de Camp, focht während des 30jährigen Krieges in Deutschland und Italien, [535] wurde 1643 Marschall, 1645 von Mercy bei Mergentheim geschlagen, gewann aber die Schlacht bei Allersheim (Nördlingen). Nach dem Frieden schloß er sich der Fronde an, ging selbst zu den Spaniern über, wurde von dem königl. Heere bei Rethel geschlagen (1650), versöhnte sich jedoch bald mit dem Hofe und demüthigte die Fronde. Er führte hierauf bis zum pyrenäischen Frieden (1659) den Krieg glücklich gegen die Spanier, eroberte 1667 die Franchecomté, commandirte 1672 gegen Holland, 1673 am Rheine und fiel am 27. Juli 1675 bei Sasbach durch eine Kanonenkugel. T. war geborner Hugenotte und convertirte 1668; seinen Feldherrnruhm schändete er am meisten durch die Verwüstung der Pfalz.