[753] Wunde, lat. vulnus, bezeichnet jede durch äußere mechanische Einwirkung entstandene Trennung des Zusammenhangs in den weichen Theilen des Körpers, im Anfange immer mit mehr oder weniger Ausfluß von Blut verbunden. Man unterscheidet für die chirurgische Praxis zunächst gequetschte u. nicht gequetschte W. n. Zu ersteren gehören alle gerissenen und geklemmten W.n, die Biß- und Schuß-W.n; zu den nicht gequetschten die Schnitt-, Hieb- und Stich-W.n. Ferner unterscheidet man die W.n nach ihrer Bedeutung für die Gesundheit und das Leben, de sonders ob tödtlich oder nicht tödtlich, dies namentlich in gerichtlicher Beziehung. Außer dem Ausfluß von Blut etc. ist fast jede W. noch von Schmerz und Entzündung begleitet. Eine Folge der Entzündung, wenn sie in stärkerem Grade stattfindet, ist das Wundfieber. Die Heilung der W.n geschieht entweder durch unmittelbare Vereinigung der Wundränder mittelst ausgeschwitzter Lymphe, oder durch Ausfüllung der Oeffnung mittelst Eiterung und Bildung von Narbensubstanz. Die Kunst hat blos die Natur hierin zu unterstützen od. ihrem Heilbestreben entgegenstehende Hindernisse zu beseitigen.