complex (lat. v. complecti) heißt in der Logik ein zusammengesetzter Begriff , in der Mathematik eine Zahl von der Form a ± bi, worin i = Ö -1 ist. – Complexus heißt der Inhalt des Begriffes (s. d.). Vgl. Zahl .
Gedanke ist das Erzeugnis eines Denkaktes (s. Denken ). Gedankenlosigkeit bedeutet entweder Mangel an Herrschaft über die dem Bewußtsein sich aufdrängenden Vorstellungen oder Langsamkeit im Ablauf der Vorstellungen und Begriffe oder endlich Mangel an selbständigen Gedanken.
Allheit (Totalität) heißt eine Vielheit von Gegenständen, sofern sie als Einheit gedacht wird und neben ihr gleichartige Gegenstände nicht vorhanden sind, z. B. Volk, Menschheit, Welt . Kant (1724-1804) erklärt: Allheit ist »nichts anderes als die Vielheit als Einheit betrachtet ...
Dianoia (gr. dianoia ) heißt die Denkkraft. Dianöologie heißt die Denklehre ( Schopenhauer ). Dianoetische Tugenden sind bei Aristoteles (384-322) die richtigen Betätigungen der denkenden Vernunft an sich und bezüglich der niederen Seelentätigkeiten: Vernunft, Wissenschaft , Kunst und praktische Einsicht. Siehe Cardinaltugenden .
Äußeres und Inneres sind Korrelate, d. h. Verhältnisbestimmungen, die sich aufeinander beziehen. Das Äußere für uns ist zunächst unser Leib , dann alles, was wir mit den Sinnen wahrnehmen können, die Außenwelt . Das Innere dagegen ist das unmittelbar im Bewußtsein ...
Annahme bedeutet in der Logik den Untersatz (vgl. Schluß ) eines Schlusses (propositio minor oder assumptio), allgemeiner die Voraussetzung bei einem Beweise . Vgl. Hypothese .
Bamalip heißt der erste Modus der vierten Schlußfigur, welcher nur partikulär bejahende Schlüsse ergibt. Er hat die Form PaM, MaS, SiP; z. B. alle Hyperbeln sind Kegelschnitte, alle Kegelschnitte sind Kurven zweiten Grades, folglich sind einige Kurven zweiten Grades ...
Abráxas nannte der Gnostiker Basilides (2. Jahrhundert n. Chr.) die unter dem obersten Gott stehenden Weltgeister, die, gleich den Tagen des Jahres, 365 an Zahl sein sollten. ( a = 1; b = 2, r = 100; a = 1; x = 60; a = 1; s ...
betäubt ist jemand, der Empfindung und Bewußtsein verloren hat. Die Betäubung kann entweder durch Nervenreize ( Gerüche , Opium, narkotische Mittel , Gehirnerschütterung) oder durch Schreck entstehn. In der Moral ist Betäubung s. a. die absichtliche Erstickung des Gewissens .
Barbara bezeichnet in der Logik den ersten Modus der ersten Schlußfigur, in welchem alle 3 Sätze bejahend sind. Er hat die Form : MaP, SaM, SaP; z. B. alle Kegelschnitte sind Kurven zweiten Grades – alle Kreise sind Kegelschnitte; folglich sind alle ...
Ferison heißt der sechste Modus der dritten Schlußfigur mit derselben Quantität und Qualität wie in Ferio (s. d.). Seine Form ist: MeP, MiS, SoP; z.B. kein Wiederkäuer (außer dem Kamel) hat obere Vorderzähne; einige Wiederkäuer haben Eckzähne; also haben ...
Absicht bedeutet die Bestimmung des Willens zu einem Ziele. Die Absicht unterscheidet sich vom Zweck dadurch, daß unter jener meist die subjektive, unter diesem meist die objektive Bestimmung des Willens verstanden wird. Nach dem Grade der Absichtlichkeit einer Tat richtet ...
Behagen ist das dunkle Gefühl der Befriedigung durch das sinnfällig Angenehme der Gegenwart, wie es sich etwa in dem Gedanken ausspricht: »Wirklich ist es allerliebst auf der lieben Erde« und von Goethe, zu dessen Seelenstimmungen das Behagen gehörte, in seinem ...
Großmut (lat. magnus animus) bedeutet die aus Erhabenheit über gemeine Denk- und Handlungsweise hervorgehende hochherzige Gesinnung gegen andere. Diese tritt besonders darin hervor, daß man Kleinigkeiten als solche behandelt, Beleidigungen leicht verzeiht und auf Vorteile gern verzichtet. Vgl. F. Kirchner ...
Disamis heißt der dritte Modus der dritten Schlußfigur, in dem der Obersatz besonders, der Untersatz allgemein und der Schlußsatz wieder besonders bejaht. Er hat die Form : MiP, MaS, SiP; z.B. Einige neuhochdeutsche Deklinationen entsprechen den mittelhochdeutschen; alle neuhochdeutschen Deklinationen ...
Dimatis heißt der dritte Modus der vierten Schlußfigur, in dem der Ober- und der Schlußsatz besonders bejahen, der Untersatz aber allgemein bejaht. Er hat die Form : PiM, HaS, SiP; z.B. Einige Pflanzen sind giftig; alles Giftige ist gesundheitsschädlich; folglich ...
Calemes heißt der zweite Modus der vierten Schlußfigur, in dem der Obersatz allgemein bejaht, der Unter- und der Schlußsatz allgemein verneinen. Er hat die Form : PaM, MeS, SeP; z.B. Alles Irdische ist vergänglich; nichts Vergängliches macht dauernd glücklich; also ...
Heimweh (Nostalgie) heißt die durch unbefriedigende Sehnsucht nach der Heimat oder nach den heimatlichen Verhältnissen hervorgerufene Melancholie . Vgl. Zangerl , üb. d. Heimweh. Wien 1821.
Anagoge (gr. anagôgê ), eig. Hinaufführung, ist eine Art sinnbildlicher Schriftauslegung, welche, die buchstäbliche Deutung verschmähend, überall Höheres, Himmlisches in derselben ausgesprochen findet. Solche Anagoge trieb z. B. der Alexandriner Philon (20 v. Chr. bis 45 n. Chr.).
Abscheu (Abomination) ist die heftige Abneigung gegen etwas in Verbindung mit dem Streben , sich davon zu befreien. Abscheu ist also das Gegenteil von Begierde . Vgl. Hass.
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