Geruch (lat. olfactus) beißt nach dem gewöhnlichen Sprachgebrauche einer der fünf Sinne des Menschen , durch den wir bei Reizung der in der Nase befindlichen Endorgane des Riechnervs, der Riechzellen, Ausdünstungen von Körpern wahrnehmen. Die Geruchsempfindungen unterscheiden sich durch ihre ...
Freude ist das gesteigerte Lustgefühl, das durch eine äußere Veranlassung hervorgerufen wird. Die Freude gehört zu den aktiven Affekten (s. d.), welche aus einer Überfüllung unseres Gemüts entspringen. Je nach Temperament , Bildung und Lebenslage empfinden die Menschen über die verschiedensten ...
Denken (lat. cogitare, gr. noein, phronein ) heißt im weiteren Sinne im Gegensatz zu der Assoziation (s. d.), den passiven Erlebnissen des Bewußtseins , die Aktivität oder Selbstbetätigung des menschlichen Bewußtseins , im engeren Sinne das nicht unmittelbar von außen angeregte Vorstellen, während ...
Furcht ist das Gefühl heftiger Unlust , welche aus der Erwartung , eines künftigen Übels entspringt. Sie ist einer der passiven Affekte , welche aus plötzlicher Herabdrückung des Gemüts entstammen. Die Furcht jagt das Blut zum Herzen ; daher das Erbleichen und der beschleunigte ...
Ahnung ist die dunkle, auf (objektiv oder subjektiv) unbewußte Gründe gestützte Vorempfindung von etwas Zukünftigem. Sie entspringt entweder einem unwillkürlichen Analogieschluß (s. d.) oder einer Gemütsstimmung. Aus solchen Ahnungen läßt sich mithin wohl auf die subjektive Verfassung des betreffenden ...
Arbeit ist, soweit der Mensch als Ursache in Betracht kommt, die mit Anstrengung verbundene Tätigkeit, die auf einen subjektiv oder objektiv nützlichen Zweck gerichtet ist. Die Arbeit steht im Gegensatz zur Erholung und zum Spiel (s. d.). Die Erholung vermeidet ...
Dasein (existentia) ist das Sein in der Wirklichkeit . Während das Sein zunächst nur s. a. Gesetztwerden, Gedachtsein ist, so z.B. bei allem Abstrakten , haben die realen Außendinge Dasein. Das Dasein ist kein Merkmal der Dinge , sondern absolute Position ...
Gnosis (gr. gnôsis ) bedeutet die (höhere) Erkenntnis , welche die positive Religion durch Philosopheme tiefer begründen will. In der alten christlichen Kirche gab es katholische und häretische Gnostiker. Jene, wie die Alexandriner Clemens und Origenes, wollten den Glauben ( pistis ) nur durch ...
formal heißt alles, was sich auf die Form bezieht, ohne den Inhalt des Gegenstandes zu berücksichtigen. So steht die formale Logik der metaphysischen Logik gegenüber, da jene es mit formalen Begriffen und formaler Wahrheit zu tun hat, diese das Wesen ...
Cultur (lat. cultura) heißt eig. die Pflege, Bearbeitung und Ausbildung einer Sache zu dem Zweck , sie zu irgend einer Verwendung brauchbar zu machen. Im weiteren Sinne ist die Kultur die Bearbeitung der ganzen Natur durch den Menschen und die Ausbildung ...
Epoche (gr. epochê ) heißt das Zurückhalten des Urteils . Diese Zurückhaltung forderten die Skeptiker vom Weisen. Vgl. Akatalepsie , Aphasie . – Epoche (dasselbe Wort, aber zum Lehnwort geworden) heißt in der Geschichte ein Haltepunkt, mit welchem ein neuer Abschnitt beginnt, auch ein wichtiger ...
absurd (lat. absurdus) heißt mißklingend, ungereimt, widersinnig; ad absurdum führen heißt jemandem durch einen Beweisgang einen versteckten logischen Widerspruch aufdecken, jemanden widerlegen. Ein solcher Beweisgang, der vom Gegenteil des Wahren ausgeht, heißt seit Alexander Aphrodisiensis um 200 v. Chr. hê ...
heilig (v. Heil = Heil habend und Heil bringend) bedeutet 1. unverletzlich (sacer), 2. vom gewöhnlichen Gebrauch abgesondert, 3. moralisch vollkommen. So gibt es heilige Gegenstände, Orte, Gebräuche, Schriften, aber auch Personen , Gefühle und Gedanken . Auch das Recht , die Wahrheit , der ...
falsch (falsus) heißt das Gegenteil von richtig. Falsch nennt man allgemein etwas, das nicht so ist, wie es sein soll, mag die Abweichung nun absichtlich (durch Betrug und Heuchelei ) oder unabsichtlich (durch Irrtum ) veranlaßt worden sein. In der Logik heißt ...
Abfall heißt das plötzliche Aufgeben eines bisherigen Verhältnisses auf politischem, religiösem, philosophischem u. a. Gebiet. War jenes Verhältnis ein uns aufgezwungenes oder ein verwerfliches, so zeugt der Abfall (die Apostasie) oft von Charakter ; war es ein gutes oder wird es ...
barock (fr. baroque) heißt eigtl. schiefrund, dann s. a. unregelmäßig, seltsam, wunderlich. Das Barocke besteht als Kunststil in dem Widerspruch zwischen Zweck und Mittel , zwischen den Teilen und dem Ganzen, und ist geeignet, eine komische Wirkung zu erzielen. Der Barockstil ...
Cesare ist der dritte Modus der zweiten Schlußfigur mit allgemein verneinendem Ober- und Schlußsatz und allgemein bejahendem Untersatz . Er hat die Form : PeM, SaM, SeP; z.B. die Affekte beruhen nicht auf Vorsatz; die Tugenden beruhen auf Vorsatz; also sind ...
albern nennt man im Neuhochdeutschen alles einfältige, kindische, unweise Denken , Reden und Handeln. Albernheit ist ein Zeichen entweder von Unreife oder von Narrheit . Ursprünglich bezeichnet das Wort dagegen das offene, natürliche, gütige, freundliche Wesen (ahd. alawâri, mhd. alwaere). Die Romantiker ...
Chemie ist die Lehre von den Eigenschaften und Veränderungen des Stoffes der Körper . Sie ist als exakte Wissenschaft jung und hat ihre Methode erst gegen Ende des 18. Jahrhunderte geschaffen. Ihre Vorläuferin ist die Alchymie.
Dunkel ist der Gegensatz zu klar. Dunkel heißt eine Vorstellung , wenn ihr Gegenstand für den Vorstellenden nicht genügend gegenwärtig und verständlich, sie selbst nicht genügende von anderen Vorstellungen gesondert sind. (Vgl. clare et distincte, klar, deutlich, verworren.)
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