Toilettensorgen.

[38] »Guten Morgen, Assessor! Nun, warum dieser Berserkerblick, und die holde Gattin nicht zur Seite? Wie, hat es einen kleinen häuslichen Disput gegeben? Ja? Du schweigst. Na, ich kann mir denken, Madame wünschte eine neue Toilette.«

»Erraten! Das ist's ja eben, was einen so ärgert, diese leidigen Toilettenfragen! Wir Männer machen das doch viel kürzer ab, aber bei den Damen giebt es doch so und so viel Konferenzen mit der Schneiderin, riesenlange Rechnungen...«

»So, so! Kenne ich alles nicht!«

»Aber Deine Frau macht doch so tadellose Toilette, ist meiner Frau unerreichtes Ideal! Wie macht sie es denn, immer so vortrefflich auszusehen, ohne daß Du in Mitleidenschaft gezogen wirst?«

»Ja, mein Lieber, da mußt Du sie bitten, Dir ein kleines Privatissimum zu lesen. Vielleicht heute Abend bei Ronacher? Ja? Zweite Nische links. Ist's Dir recht, so etwa um 81/2 Uhr?«

»Vortrefflich!«

»Also auf heute Abend!« –[38]

Restaurant Ronacher Unter den Linden, zweite Nische links. Die Vorhänge sind zugezogen. Das elektrische Licht funkelt in den bernsteinfarbigen Römern und tanzt auf den Sektbläschen, die in den schlanken roten Champagnerkelchen auf- und absteigen. Behaglich und recht gemütlich ist das Abendbrot zu Vieren verlaufen. Der Assessor von Mehren lehnt sich in seinen Stuhl zurück.

»Und nun, meine gnädigste Frau, die verheißene Belehrung!«

»Wirklich?« fragt die schöne Frau lächelnd. »Ich soll über die Kunst, Toilette zu machen, plaudern? Wenn ich Sie nur nicht langweile! Ich entbinde die Herren aber für heute Abend der Galanterie, ad infinitum zuhören zu müssen, und bitte mich zu unterbrechen, wenn mein Redefluß zu überschwemmen droht, denn dieses Kapitel ist unerschöpflich.

Worin das Geheimnis besteht, sich gut zu kleiden? Ich glaube zuerst in der Selbsterkenntnis. Man stelle sich vor einen Spiegel, schaue sich prüfend an und versuche sich so zu sehen, wie man in der That ist, und nicht, wie man sein möchte oder zu sein glaubt. Ich kenne Damen, die sich scheuen, in den Spiegel zu sehen, und nur einen flüchtigen Blick hineinwerfen, wenn es unumgänglich nötig ist. Sie fürchten sich, der Wahrheit ins Auge zu sehen. In ihrer Einbildung lebt ihr eigenes Bild umflossen von der Glorie der Jugend fort, und sie lieben es, ihre Augen zu verschließen, um nur ja nicht die Zerstörung, welche die Zeit mit unerbittlicher Strenge vollführt, zu sehen. Sie kleiden sich in[39] die Farben, die früher zu ihrem leuchtenden Teint gepaßt haben, sie wählen die gleiche Frisur, die vor Jahren ihre üppigen Haarmassen zur Geltung brachte, aber sie vergessen, daß der Teint matt, das Haar dürftig geworden ist – und machen sich so lächerlich; denn die Welt kritisiert unerbittlich die Schwächen des lieben Nächsten. Lächerlich zu erscheinen und den andern Stoff zum Spott zu geben, verbietet uns aber die Selbstachtung und die seine Sitte. Also: Selbsterkenntnis!

Die Kunst, mit Grazie zu altern, ist gewiß nicht leicht. Freilich will heute jede Frau nur das bekannte: ›la femme a l'âge qu'elle paraît‹ gelten lassen. Wie viel anmutiger berührt uns aber eine Frauenerscheinung, die sich in richtiger Selbsterkenntnis ein Blondenhäubchen auf den licht werdenden Scheitel drückt, als eine Frau, die nicht alt werden will, und deren Anzug in Farbe und Form mit der Jugend wetteifert.«

»Bravo!« »Ganz Ihrer Ansicht!« »Da haben Sie recht!« tönt es von den Lippen der Zuhörer. Frau Käthe stärkt sich durch einen Schluck zum weiteren Vortrag. »Die Kunst, Toilette zu machen, verlangt dreierlei. Erstens: Sei deiner Persönlichkeit gemäß gekleidet. Betrachte dein Spiegelbild wie eine Fremde, und wähle mit scharfem Auge das, was dir an der vor dir Stehenden gefallen würde. Suche die Farbe deines Kleides deinem Teint, deinen Haaren etc. anzupassen. Behalte aber deine Individualität, indem du dir aus der jeweilig herrschenden Mode das heraussuchst, was dich kleidet, dich verschönt. ›Eines schickt sich nicht für alle!‹[40] sollte über den illustrierten Modeblättern stehen, deren Ratschlägen die meisten Frauen blindlings folgen, ohne zu bedenken, daß z.B. breite Schinkenärmel großen Figuren gut stehen, kleine aber zur Kugel gestalten.

Wer hat den beliebten Mousquetairehandschuh erfunden? Eine Französin. Und die Französinnen haben bekanntlich ein häßlich breites Handgelenk, das des Mousquetairehandschuhs Falten aber gefällig umschmeicheln und verdecken. Wer nun aber ein schönes, schmales Handgelenk hat, ein Vorzug der germanischen Rasse, der braucht doch sicher dasselbe nicht zu verstecken. Was thut er aber? Er macht in sklavischer Abhängigkeit die Mode des verhüllenden Handschuhs mit. Man vergegenwärtige sich, wie Moden entstehen, ehe man ihnen folgt!«

Erneutes anhaltendes »Bravo!« von seiten der Herren. Frau Kätheverneigtsich dankend mitleisem Lächeln und schalkhaft drohend erhobenem Finger. »Auch Sie kommen noch an die Reihe, nur Geduld, meine Herren!

Den zweiten Punkt, den man bei der Toilette berücksichtigen muß, ist der: Man sei stets zur Gelegenheit passend angezogen. Eine wirkliche Dame beschränkt die Seidentoilette aufs Haus, den Sommerfoulard ausgenommen. Sie zieht in die Kirche kein überladenes Kleid an. Besucht sie Ausstellungen, macht sie Einkäufe, geht sie spazieren, so trägt sie ein einfaches Kleid von tadellosem Schnitt. ›Nicht auffallen!‹ ist hierbei ihre Parole. Am Arm des Gatten mag sie zur Besuchstournee ein eleganteres Kleid wählen. – Bei Gesellschaften erkundige man sich vorher an maßgebender[41] Stelle, in welcher Toilette die Damen erscheinen. Es ist für den Gast sehr peinlich, wenn er in heller Seidenrobe kommt und die Wirtin ihm im Hauskleid entgegentritt, wenn er sich den sechzehnknöpsigen weißen Ballhandschuh abstreift, um ein Butterbrot und Bier zu genießen. Für den Gastgeber ist die Situation noch fataler: ›Herrgott, was hat die denn wohl erwartet?‹ denkt er bei sich. Haben Sie dies Gefühl nicht schon einmal gekostet, verehrte Anwesende? Nein? Es ist aus drei Viertel Beschämung und ein Viertel Aerger auf sich selbst gemischt. – Umgekehrt liegt eine gewisse Nichtachtung darin, wenn man zu einfach gekleidet kommt. ›Es war mir nicht der Mühe wert, für dein Fest Toilette zu machen.‹ Die Wirtin muß dagegen stets um eine Nuance einfacher angezogen sein wie ihre Gäste; sie darf diese nicht überstrahlen und ihr Fest dadurch hinaufschrauben, daß sie es durch ihren Anzug als Haupt-und Staatsaktion kennzeichnet. Ist auf Einladungskarten nichts Näheres vermerkt hinsichtlich des Anzuges, so erscheint der Herr im Frack und weißer Kravatte, Chapeau claque, hellen Handschuhen und Lackstiefeln; die Dame macht große Toilette, d.h. sie erwählt zu Bällen eine ausgeschnittene Seidentoilette, tanzt sie nicht mehr, ein hohes Seidenkleid mit Schleppe, zu Diners helle, hohe Seide oder Wolle, zu Gesellschaften endlich, wo ›im Ueberrock‹ gebeten ist und der Herr im schwarzen Gehrock, mittelfarbenen Handschuhen und hohem Hut, nicht Chapeau claque, erscheint, wird ein elegantes Straßenkleid oder einfacheres Gesellschaftskleid genügen. Junge Mädchen tragen mit Vorliebe weiße[42] Kleider. Auch in kleinere Gesellschaften paßt immer ein ganz einfach gehaltenes weißes Kleid.«

»Merk Dir das einstweilen für Elisa,« nickt Herr von Mehren seiner Frau zu.

Das hat noch zehn Jahre Zeit! winkt sie zurück. »Störe Frau Herbert doch nicht!«

»Und das Dritte, worauf man achten sollte, ist, daß der Anzug passend zum Wetter sei. Nichts Unfeineres als ein helles Kleid, wenn der Himmel drohend umzogen ist, ein Sammetkleid mitten im Sommer oder ein Strohhut beim ersten Frühlingsstrahl. Der gute Ton verlangt auch hier kategorisch: ›Nicht auffallen!‹ und Aufsehen erregen würde der Spitzensonnenschirm, wenn Herbststürme brausen, und der Pelzkragen, wenn man darunter ein Kattunkleid anhat. Im Wagen sind eher auffallende Toiletten, Hüte und Schirme erlaubt, aber nur für den Fall, daß man nicht anders aus-steigt als zu einem Besuch.

Erinnern möchte ich noch an das Sprüchlein: être bien chaussé (= gut beschuht), bien coiffé (= gut frisiert), bien ganté (= mit guten Handschuhen versehen). Wer dies befolgt, verrät auch in der einfachsten Toilette die vornehme Frau. Als Kammerjungfer empfehle ich Ihnen, meine verehrten Anwesenden, peinliche Accuratesse zu engagieren. Man tröste sich nicht mit dem billigen Trost: ›Es wird wohl noch gehen!‹ ›Wer wird denn das sehen?‹ Der Nachbar hat scharfe Augen und – unter Umständen eine noch schärfere Zunge und enthüllt die kleinen Schäden unserer Toilette mit Schonungslosigkeit.[43] Man versichere sich, solange man allein ist, ob alles sitzt und gut befestigt ist. Der Herr, der immer nach dem Hemdenkragen oder der Kravatte faßt, die Dame, die sich tastend versichert, ob die Knöpfe alle geschlossen, sie ahnen sicher nicht, wie sehr sie unsere Spottlust herausfordern.

Hat man das Unglück, ein Toilettenstück zu verlieren, so hilft nur Geistesgegenwart und Ignorieren. Unvergeßlich ist mir ein kleines Erlebnis, das ich zum Besten geben möchte, nicht aber ohne die Versicherung vorauszuschicken, daß ich nicht die Heldin der Episode war. Es war auf einem glänzenden Ball beim X.'schen Botschafter in Wien. Eine der entzückendsten Erscheinungen war eine dunkeläugige Blondine in einem duftigen Kleid von weißem Illusionstüll, über und über mit Veilchen besäet. Damals beherrschte die Tournüre seligen Angedenkens die Mode. Plötzlich sehe ich fast in der Mitte des Saales ein allerliebstes kleines, weißes, seidenes Kißchen liegen mit langen weißen Bändern. Unsere blonde Schönheit flog in demselben Augenblick an mir vorbei. Kein Zweifel, sie hatte diese damals unentbehrliche Rockstütze verloren. Während noch Schrecken und Scham mich gefangen hielten, hatte mein Nachbar, ein hochgewachsener Kürassier, der damalige Militärattaché unserer Botschaft, bereits gehandelt. Das Kissen sehen, das eine Band in raschem Niederbeugen erfassen, es heranziehen und nun mit dem einen Fuß das corpus delicti verdecken, indem er darauftrat, war bei ihm eins. So rettete seine Geistesgegenwart – er bugsierte den verräterischen Gegenstand unter eins der[44] Sofas, die die Wände des Saales umgaben – uns alle vor einer peinlichen Situation, bewahrte die Dame vor grausamem Spott und ersparte ihrem jugendlichen Entzücken den lähmenden Rückschlag.

Von dem ritterlichen Kürassier nun zu Ihnen, meine gestrengen Herren der Schöpfung. Das ›Kein Aufsehen erregen‹ ist auch die Losung für Ihre Toilette. Bunte Hemden, rote Kravatten überlassen Sie getrost den Gigerln und denen, die's gern werden möchten. Die englische Herrenmode mit ihrem gediegenen Material, den melierten Stoffen für die Straße, den marineblauen Anzügen für die Reise, erfreut sich mit Recht der größten Beliebtheit. Von England kam uns der smoking, jenes Zwischending zwischen Frack und Gehrock, das ersteren fast ersetzt und letzteren an Eleganz übertrifft, für Réunions in Badeorten, Table d'hote, freundschaftliche Abende, den five o'clock tea oder Theaterbesuch so passend ist, kam uns der schike weiße Flanellanzug für das Seebad, kommen uns täglich gediegene Neuheiten für kleinere Toilettenartikel.

Bei der nüchternen Herrenkleidung verlangt die Wäsche eine besondere Beachtung. Wie viele Herren giebt es, – die Anwesenden sind immer ausgenommen, – die sich in dieser Beziehung vernachlässigen! Und doch, eine unsaubere Manschette, ein weich gewordener Hemdenkragen, eine zerknitterte Hemdenbrust, stempeln sie nicht das Aeußere eines Herrn zu einem unordentlichen, unfeinen? Der Benutzung von Gummiwäsche, die ja eigentlich in unseren Kreisen ausgeschlossen sein sollte, mag ich gar nicht gedenken.[45]

Das Taschentuch sei ebenfalls durchaus frisch, aus weißer, weiß gezeichneter Leinwand. Taschentücher mit bunten Rändern gelten für unfein. Und nun lassen Sie mich mein Herz noch über einen Punkt erleichtern auf die Gefahr hin, daß Sie mir zurufen: ›Keine Abschweifung! Zur Sache!‹ Wie wenige Menschen wissen das Taschentuch diskret zu gebrauchen, unauffällig, wie es doch der Fall sein sollte! Der eine schnaubt sich, daß der Tisch zittert, der Zweite holt das Taschentuch mit umständlicher Sorgfalt heraus und steckt es ebenso wieder ein, der Dritte dreht sich um und stellt sich dazu gar in eine Ecke. Sie lachen? Ich versichere Sie, Aufnahmen nach dem Leben!

Wen das Niesen anwandelt, der hebe beizeiten das Taschentuch an die Nase und halte es entfaltet, nicht quadratisch zusammengelegt in der Hand. Auch bei Hustenreiz geschehe das Gleiche. Wie oft beobachtet man, daß Menschen das Taschentuch als Spielzeug betrachten, es zerknüllen, aufrollen oder gar in der Luft tanzen lassen.«

»Und was denkst Du vom Schmucktragen?« fragte Frau von Mehren dazwischen.

»Früher war das Tragen von Schmuckgegenständen im Haus und auf der Straße mehr an der Tagesordnung wie jetzt. Der Siegelring auf dem Zeigefinger – aus jener Zeit stammend, wo eine Legitimation durch die mangelhaften Verkehrsverhältnisse schwer zu beschaffen war und der Ring als solche dienen mußte – trifft man nur noch bei alten Leuten, die mit dieser Gewohnheit nicht mehr brechen wollen. Im übrigen[46] trägt der Herr eine gediegene goldene Uhr mit Kette, schöne Manschettenknöpfe, z.B. aus antiken Münzen, und einen, höchstens zwei Ringe. Kostbare Hemdenknöpfe sind nur bei Gesellschaftstoilette erlaubt. Damen tragen auf der Straße außer der Uhr mit kurzer Kette – die Mode, die lange Kette um den Hals zu tragen, wie es zur Zeit unserer Mütter gebräuchlich war, beginnt auch wieder aufzutauchen – nur eine mittelgroße Brosche. Die früher so beliebten Armbänder gelten auf der Straße nicht mehr für sein. Zur Gesellschaftstoilette wird diese Enthaltsamkeit selbstverständlich aufgegeben. Jedoch sollte man stets nur solche Schmucksachen tragen, die zusammen passen, z.B. keine Korallenkette neben der Amethystbrosche oder dergl. Unechten Schmuck zu tragen – dazu wird sich eine wirkliche Dame nie verstehen können. Die Mode begünstigt zwar hie und da allerhand Imitationen und bringt Phantasieschmucksachen in Aufnahme, und für ganz junge Mädchen mag eine kleine unechte Brosche wohl einmal durchgehen, wenn sie zu der betreffenden Toilette gar so gut steht, aber im allgemeinen befolge man den Grundsatz: Lieber ein unscheinbares echtes Schmuckstück oder meinetwegen gar keins als ein gleißendes unechtes.

Daß alter Schmuck durch seine Fassung wertvoll ist, ist bekannt. Er sollte aus Pietät und mit gerechtfertigtem Stolz auf würdige Vorfahren auch unverändert weiter getragen werden. Brillanten trägt die vornehme Frau nicht auf der Straße und für täglich im Hause. Die reich gewordene Dame, die Frau des[47] Parvenu steckt sie sich bereits früh morgens an – sie muß ja zeigen, daß sie welche hat! – der vornehmen Frau genügt das Gefühl des Besitzes.

Mit dem Anlegen von Blumenschmuck darf man schon ein wenig verschwenderischer sein. Im Sommer eine Rose oder ein Veilchenbouquet auf der Straße angesteckt zu tragen, ist durchaus statthaft. Junge Mädchen und Frauen dürfen auch in kleineren Gesellschaften den Gürtelstrauß oder das Brustbouquet tragen. Herren stecken ein besonders schönes Blumenexemplar, eine Tuberose, Gardenie, Nelke, Rosenknospe in das Knopfloch.

Mit all diesem Toilettenausputz geht es gerade wie mit dem Parfüm, dem meine Schlußworte gelten sollen. Wenig ist hübsch. viel wirkt unfein. Eine übermäßig parfümierte Dame wird immer den leisen Argwohn erwecken, nicht den guten Kreisen anzugehören. Sinnig ist es, sich ein Lieblingsparfüm zu wählen, etwa Reseda, Veilchen, Maiglöckchen, und damit, aber in beschränktem Maße, Wäsche, Toilette, Briefpapier u.s.w. zu parfümieren. Vor allen scharfen Gerüchen hüte sich die Dame. Moschus und Patschuli sind direkt unmöglich. Herren mögen sich schon eher einen stärkeren Tropfen aufs Taschentuch gießen oder den Frack damit besprengen, um den Cigarrengeruch zu verjagen; kölnisch Wasser ist aber als vornehmstes Parfüm auch hier vorzuziehen. Ach, welcher Duft von Heliotrop, von Eßbouquet und andern Wohlgerüchen Arabiens entquillt oft der schwarzen Hülle, an die geschmiegt wir den Saal durchfliegen!«

»Schluß, Schluß!« ertönt es da von rechts und[48] links aus Männermund, während Frau von Mehrens glockenhelles Lachen der Freundin recht giebt, »sonst wird eine Gardinenpredigt daraus,« und die Gläser neigen sich Frau Käthe entgegen.

»Vielen Dank, meine Gnädigste und hoffentlich: Fortsetzung folgt.«[49]

Quelle:
Wedell, J. von: Wie soll ich mich benehmen? Stuttgart 4[o.J.], S. 38-50.
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