Astragalus

[120] Astragalus.

Astragalus Monspessulanus, J.B. Pit. Tournef. frantzösisch, Astragale. Ist ein Gewächs, welches kleine Stengel treibet, die kaum der Hand hoch sind, eintzeln, hol, röthlicht, auf beyden Seiten mit einem Hauffen gantz kleiner und kurtzer, spitziger und raucher Blätterlein besetzt, die etwas bitter schmecken, und eines gegen das andere über, oder Paarweise an dem Stengel sitzen, an dessen Ende vorne nur ein eintziges Blättlein allein steht. Die Spitzen sind mit einem Hauffen Blumen besetzet, die wie die an den Schoten und Bohnen sehen, und purpurfarbig oder weiß sind, und gantz dicht bey einander stehen. Wann sie verblühet und abgefallen, so folgen kleine[120] runde und länglichte Schoten, die sind röthlicht, und stecken voller kleiner Samen, wie kleine Nieren gestalt. Seine Wurtzel ist anderthalben Schuh lang, und wenigstens Fingers dicke, hart und holtzig, mit einer dicken, braunen Rinde überzogen, inwendig weiß, und süsse von Geschmack. Oben theilet sie sich in drey oder vier Finger lange Köpflein und Absätze, welche sehen, als ob es die Wurtzeln von etlichen Pflantzen wären, wann man nicht tieffer in die Erde gräbt. Dieses Gewächse wächst an den Wegen: und führet viel Oel, aber nicht so gar viel Saltz.

Die Wurtzeln und der Samen stillen den Durchlauff und treiben den Harn, wann sie abgekochet und davon getruncken wird. So dienet sie auch äusserlich die Schäden rein und trocken zu halten.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 120-121.
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