Isatis sive Glastum

[583] Isatis sive Glastum.

Isatis domestica, sive Glastum, Matth. Cast.

Isatis sativa sive latifolia, C.B. Pit. Tournef.

Isatis sive Glastum sativum, J.B.

Glastum sativum, Ger. Park. Raji Hist.

Glastum, vulgo Guadum, Cæsalp.

Isatis Græcorum, Nil Avicennæ, Indicum officinarum, Fragoso, & Anir aliud.

frantzösisch, Pastel, Guesàe.

teutsch, Waid.

Ist ein Kraut, welches Stengel treibet auf drey Schuh hoch, die sind des kleinen Fingers dicke, rund, steiff, glatt und röthlicht, theilen sich gegen die Spitzen zu in einen Hauffen Zweige, die mit einer grossen Anzahl Blätter besetzet sind, welche ohne Ordnung daran stehen, länglicht sind und so breit, als wie die an der Cynoglossa, ohne Haar, dunckelgrün, auch manchmahl etwas meergrüne. Die Zweige sind mit sehr viel gelben vierblättrigen Blüten, in Creutzesform beladen, welche auf dünnen Stielen sitzen. Wann dieselbigen vergangen, so wachsen an ihrer Stelle kleine Früchte, wie kleine Zungen gestalt, die sind am Rande platt, von Farbe schwärtzlicht, und enthalten eine jede zwey länglichte Samenkörner. Die Wurtzel ist einen, auch anderthalben, bis auf zwey Schuhe lang, oben so dicke als der Daumen, und wird von da an ier dünner; im übrigen ist sie, weiß und holtzig. Es wird dieses Kraut in warmen Ländern gebauet, insonderheit aber in Languedoc, gegen Toulouse zu. Sein Geschmack ist bitter und anziehend. Es führet viel Oel und Sal essentiale.

Es dienet zu den Wunden, und hält an. Ihrer[583] etliche binden es auf die Hand, wann es zuvorher zerstossen worden, und wollen damit das Wechselfieber vertreiben, wann sich der Frost einstellet.

Aus diesem Kraute wird ein Extract gemacht, oder ein trockner Teig, und derselbige Pastel d'Inde genennet; er siehet dem Inde, dessen allbereit an seinem Ort erwähnet worden, was seine Farbe anbetrifft, so ziemlich gleich. Dessen bedienen sich die Färber.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 583-584.
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