[900] Polygonum seu Centinodia.
Polygonum latifolium, C.B. Pit. Tournef.
Plygonum mas, Dod.
Polygonum, sive Centinodia, J. B.
Sanguinaria centinodia, Adv. Lob.
Polygonum mas vulgare, Ger. Raji Hist.
Polygonum mas vulgare majus, Park.
Centumnodia, Brunf.
Sanguinalis mascula, Gesn. Hort.
Herba Proserpinaca, à serpendo, Apulejo.
frantzösisch, Renouée oder Centinode.
teutsch, Wegtritt, Weggras, Blutkraut.
Ist ein Kraut, das einen Hauffen Stengel treibet, zu einen bis anderthalben Schuh hoch, die sind schwanck und rund, dicht und zähe, die kriechen und liegen schier allezeit auf dem Boden herum, und stehen selten aufrechts, haben sehr viel Knoten, die ziemlich nahe an einander stehen, und mit Blättern besetzet sind, welche länglicht, schmal, spitzig und grüne seyn, sitzen auf kurtzen Stielen, und stehen eins ums andere. Die Blüten kommen zwischen den Stengeln und den Zweigen aus den Winckeln heraus, sind klein, und eine iede bestehet aus fünff weissen oder purperfarbenen Zäserlein, stehen in einem Kelche, der zerschnitten ist, und wie ein Trichterlein aussiehet. Wann die Blüte abgefallen ist, so folget ihr ein ziemlich dickes Samenkorn, mit drey erhabenen Ecken, das sieht castanienbraun, und ist mit einer Hülse überzogen, welche der Blüte zum Kelche gedienet. Die Wurtzel ist lang, gegen des Krautes Grösse zu rechnen ziemlich dicke, einfach, hart und holtzig, mit einem Hauffen Zäserlein umgeben, steckt veste in dem Boden, und hat einen anziehenden Geschmack. Dieses Kraut wächst an ungebaueten Orten, gemeiniglich an den Wegen. Es führet viel Oel, nicht eben gar viel Saltz.
Es reiniget, hält an, dient gut zu den Wunden, ingleichen das Bluten, den Durchlauff, die rothe Ruhr und das Brechen zu verstellen, wann es gekochet und gebrauchet wird. Zu Wunden wird es gleichfalls äusserlich gebraucht.
Polygonum kommt von πολὺ, multum, viel, und γόνυ, genu, Knie, als ob es solte heissen, ein Kraut, das gar viel Knie hat; dieweil die Stengel an dem Polygonato viel Knoten haben, die ihnen statt der Knie dienen, damit sie sich können auf die Erde recht anlegen.
Centinodia vel Centumnodia heist es darum, weil es so gar viel Knoten hat.
[900] Sanguinalis vel Sanguinaria kommt von sanguis, Blut, weil dieses Kraut gut ist zur Blutstillung.
Heiligenlexikon-1858: Petrus Cendra seu Cineris (398) · Pion seu Picius, S. (1) · Renildis seu Reinula, S. (1) · Johannes Colobus seu Parvus, S. (141) · Keina seu Keinwira, S. · Kieranus seu Queranus, S. (2)
Lemery-1721: Rhus seu Rhoe · Tormentilla seu Heptaphyllon · Polygonatum seu Sigillum Salomonis · Acarna seu Acorna · Adiantum, seu Capillus Veneris Officinarum
Meyers-1905: Polygŏnŭm · Post coenam stabis, seu passus mille meābis