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Vom Donner.

[74] Im Augstmonat war zu Wittenberg Abendts ein grosses Wetter entstanden, daß es kisselte vnd sehr Wetterleuchtet, vnd Doctor Faustus ob dem Marckt bey[74] andern Medicis stunde, die von jhm Vrsach vnd Gelegenheit dieses Wetters zu wissen begerten. Denen gab er Antwort: Ist jm nicht also, je zu zeiten, wann ein Wetter einfallen wil, so wirt es zuvor windig, Aber letzlich wenn es ein weil gewittert hat, erheben sich grosse Platzregen. Solches kompt daher, wann die vier Wind deß Himmels zusammen stossen, wirdt das Gewölck dardurch zusammen getrieben, oder bringt das Gewölck zu erst daher, vnd mischet also an einem ort, einen Regen oder schwartz Gewölck, wie denn da auch zu sehen, daß vber die Statt so ein schwartz Gewölck gehet. Darnach wenn das Gewitter sich erhebt, mischen sich die Geister darvnter, vnd fechten mit den vier orten deß Himmels, also daß der Himmel die Stöß erweckt, vnd das nennen wir Donnern oder boldern. Wann dann der Wind so groß ist, wil der Donner nirgend fort, stehet an, oder aber es treibet geschwind fort, darnach merckt an welchem End sich der Wind erwecket, der treibet das Gewitter, also daß offt von dem Mittag ein Gewitter daher kompt, je im Auffgang, Nidergang vnnd Mitternacht.

Quelle:
Historia von D. Johann Fausten. In: Das Volksbuch vom Doctor Faust. Halle a.d.S. 21911, S. 74-75.
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