Notturno

[26] O Schicksal, schweigendes Schicksal,

Nimm von mir die düst'ren Gedanken,

Die nieder wie brütende Nebel

Auf meine Seele sanken.


O warum kann ich nie wieder

Träumen in süßen Gedanken,

Gleich wie auf dem Felde die Blumen

Vom Winde beseligt schwanken?


Schon fühl' ich unter den Füßen

Den Boden zittern und schwanken ...

Gieb himmlische Flügel, o Schicksal,

Den schweren Todesgedanken!

Quelle:
Wilhelm Arent (Hg.), Moderne Dichter-Charaktere. Leipzig 1885, S. 26.
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