[56] Nacht neigt sich auf die Gassen;
Ich fühl mich so verlassen,
Bin nirgendwo zu Haus.
Die Zimmer werden helle;
Mir winkt hier keine Schwelle,
Ich geh zum kleinen Flusse, der zwischen Wiesen fließt, hinaus.
[56]
Sein Fließen ist so leise;
Im weiten Wiesenkreise
Liegt graue Stummheit schwer.
Ich seh mein Leben fließen:
Flach zwischen fahlen Wiesen
Verinnt es ohne Klingen müd in ein tiefes, graues Meer.
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Irrgarten der Liebe
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