Sechste Szene.

[94] ATHAMAS erwachend. Wo bin ich? – welche plözliche Betänbung! – Dies Bild des Schrekkens – war es ein Traum? oder sah' ich sie, die unerbittliche Gottheit? –

Unter der Musik.


Sie ergrief mich, – rief Rache! – Rache!! – Rache!!! – Angst, Schrekken – Verzweiflung – Furien der Hölle ergriefen mich! –[94]

Und Ino? – und meine Kinder? –

Fort, fort mit diesem Bilde des Abscheus! Es war ein Traum. Ich wache, athme! –

Umsonst sucht Morpheus mich zu schrekken! – Ich bin glükklich im Besizz meiner Ino! –

Warum verweilst du? – du? – die ich unaussprechlich liebe? –

Ino, Ino! – warum verweilst du?

Unter der Musik.


Ino! – meine Ino! – Warum? – warum verweilst du? –

O du, die ich unaussprechlich liebe! – Komm! komm!


Quelle:
Johann Friedrich Reichardt: Ino, in: Melodramen, Nr. 4, Pilsen 1791, S. 75–107, S. 94-95.
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