[14.]

[36] Wer spricht das gott barmhertzig sy

Alleyn / vnd [nit] gerecht dar by1

Der hat vernůnfft wie genß vnd sü


14. vo vermessenheit gotz

vō vermessenheit gotz

Der schmyert sich wol mit esels schmaltz

Vnd hat die büchsen an dem halß

Der sprechen gtar / das gott der herr

So bärmyg sy / vnd zürn nit ser

Ob man joch ettwann sund volbring /[37]

Vnd wygt die sünden also gering

Das sünden ye sy gantz menschlich

Nůn hab doch gott das hymelrich

Den gensen ye gantz nit gemacht

So hab man allzyt sünd volbracht

Vnd vohe nit erst von nuwem an /

Die Bybel er erzelen kan

Vnd ander sunst hystorien vil /

Dar vß er doch nit mercken will

Das allenthalb die stroff darnach

Geschriben stat / mit plag vnd rach /

Vnd das gott nye die leng vertrüg

Das man jn an eyn backen schlüg /

Gott ist keyn böhem / oder Datt

Ir sprochen er doch wol verstat /

Wie wol syn bärmung ist on moß /

On zal / gewiecht / vnnentlich groß /

So blibt doch syn gerechtikeyt

Vnd strofft die sünd jn ewikeyt

An allen den / die nit dünt recht

Gar offt / biß jnn das nünd geschlecht

Barmhertzigkeyt die leng nit stat

Wenn gott gerechtikeyt verlat /

Wor ist / der hymel ghört nit zů

Den gensen / aber ouch keyn ků

Keyn narr / aff / esel / oder schwyn

Kumbt yemer ewiklich dar jn /

Vnd was ghört jn des tüffels zal

Das nymbt jm nyeman vberal /


Fußnoten

1 nit gerecht W; alle anderen Exemplare mit handschriftlicher Ergänzung des »nitt« durch die Offizin


Quelle:
Sebastian Brant: Das Narrenschiff, Basel 1494.
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