[27.]

[68] Wer nit die rechte kunst studiert

Der selb jm wol die schellen rürt

Vnd wurt am narren seyl gefürt


27. von vnnutze studieren

von vnnutzē studieren

Der studentten ich ouch nit für

Sie hant die kappen vor zů stür

Wann sie alleyn die streiffen an

Der zippfel mag wol naher gan

Dann so sie soltten vast studieren

So gont sie lieber bůbelieren

Die jugent acht all kunst gar kleyn

Sie lerent lieber yetz alleyn[69]

Was vnnütz vnd nit frůchtbar ist

Das selb den meystern ouch gebrüst

Das sie der rehten kunst nit achten

Vnnütz geschwetz alleyn betrachten

Ob es well tag syn / oder nacht

Ob hab eyn mensch / eyn esel gmacht

Ob Sortes oder Plato louff

Sollch ler ist yetz der schůlen kouff /

Syndt das nit narren vnd gantz dumb

Die tag vnd nacht gant do mit vmb

Vnd krützigen sich vnd ander lüt

Keyn bessere kunst achten sie nüt

Dar vmb Origines / von jn

Spricht / das es sint die frösch gesyn

Vnd die hundsmucken die do hant

Gedurechtet Egypten landt /

Do mit so gat die jugent hyen

So sint wir zů Lyps / Erfordt / Wyen

Zů Heidelberg / Mentz / Basel / gstanden

Kumen zů letst doch heym mit schanden

Das gelt das ist verzeret do

Der truckery sint wir dann fro

Vnd das man lert vfftragen wyn

Dar vß wurt dann eyn henselyn

So ist das gelt geleit wol an

Studenten kapp will schellen han


Quelle:
Sebastian Brant: Das Narrenschiff, Basel 1494, S. 68-70.
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Das Narrenschiff: Mit allen 114 Holzschnitten des Drucks Basel 1494
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Das Narrenschiff: Nach der Erstausgabe (Basel 1494) mit den Zusätzen der Ausgaben von 1495 und 1499 sowie den Holzschnitten der deutschen Originalausgaben (Neudrucke Deutscher Literaturwerke)
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