[84.]

[219] Vil griffen den pflůg an gar resch

Vnd enden übel doch zů lest /

Das důt / der gouch der blibt jm nest


84. von beharren jn gutem

von beharren jn gutem

Vil legen jr handt an den pflůg

Vnd sint von erst / jnbrünstig gnůg

Zů wißheyt / vnd zů gůtem werck /

Stygent doch nit voll vff den berg

Der sie für zů dem hymelrich

Sunder sehen sie hynder sich

Vnd gfelt jnn wol Egypten landt

Do sie jr fleisch häf gelossen handt[220]

Vnd louffen zů den sünden groß

Glich wie der hunt zů synem asß

Das er yetz dickmol gessen hat

Die hant für wor eyn sörglich stat

Gar kum eyn wund wyder genyßt

Die me dan eynst vff gbrochen ist

Wann sich der siech nit haltet recht

Das wider vmb sin kranckheit schlecht

So ist vast sörglich / das er mag

Genäsen nit / jn langem tag

Vil wäger wer / nit vohen an

Dann noch dem anfang doch abstan /

Got spricht / jch wolt du hetst gestalt

Das du werst warm / oder gantz kaltt

Aber die wile du läw / wilt syn

So vnwillest du der selen myn /

Ob eyner joch vil gůts hat gthon

So würt im doch nit der recht lon

Wann er nit bharret jnn das end /

Vß grossem übel kam behend

Vnd wart erlößt / die husfrow Loth

Aber do sie nit hielt das gbott

Vnd wider vmb sach hynder sich

Bleib sie do stan gantz wunderlich /

Ein narr loufft wider zů synr schäll

Glich wie eyn hundt zů sym gewäll


Quelle:
Sebastian Brant: Das Narrenschiff, Basel 1494, S. 219-221.
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