475. An Otto Bassermann

[206] 475. An Otto Bassermann


Wiedensahl 7. Mai. 1880.


Lieber Baßermann!

Druck- und Schriftproben heute Mittag erhalten. – Die Schrift würde mir noch immer nicht genügen. Sie ist noch zu unfrei, paßt also nicht zu dem schnellen Strich der Zeichnung. Doch ist ein Fortschritt wohl zu merken, und können wir den Mann jedenfalls später mal verwenden.

Es bleibt bei der Schwabacher. Sie ist allerdings ein Nothbehelf und etwas fett, welch letzterer Übelstand indeß weniger sichtbar sein wird, wenn erst die Zeichnungen durch's Colorit ausgefüllt sind.[206]

Mit Hänschen Däumeling bin ich so weit fertig wie nöthig um ihn mit der Schwabacher, die ich baldmöglichst erwarte, in Verbindung zu bringen. Die Probe zur ersten Seite (Überschrift wie Text) find ich gut. Bleiben wir so dabei. – Die roth zu druckenden großen Buchstaben1 in den »Mäusen« werd ich selbst schwabachisch hineinschreiben. Übrigens werd ich die Zeichnungen zu den »Mäusen« wohl noch mal neu machen. – Ich bitte dich, die Zeichnungen zu »Häschen« und »Schuhu« nicht zu zerschneiden, da sich sonst die Verbindungsstriche noch schlechter hinüber zeichnen laßen, als wenn der Text einfach aufgelegt wird. –

Colorittprobe zu »Bilderp.« brauche ich nicht zu sehn. –

Vergiß nicht, mir über Mariechens Befinden das Weitere mitzutheilen.

Dein Wilh. Busch.


Den Contract sah ich an. – Die Zwischenhändler wünsch ich weg. Ladenpreis nach Verabredung.

Fußnoten

1 laß den Text vollständig drucken; da ich mir die rothen Buchstaben noch auswählen will; wahrscheinlich nur die, welche mit der Zeichnung in Verbindung sind.


Quelle:
Busch, Wilhelm: Sämtliche Briefe. Band I: Briefe 1841 bis 1892, Hannover 1968, S. 206-207.
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